Nach der Begrüßung
und Vorstellung des Referenten durch Museumsdirektor Bernd Willscheid begann
Prinz Asserate mit seiner Lesung. Haile Selassie, Kaiser von Äthiopien, war
eine der bedeutendsten politischen Gestalten des 20. Jahrhunderts. Prinz
Asfa-Wossen Asserate, der in Tübingen, Cambridge und Frankfurt/Main mit anschließender
Promotion studierte, lebt seit den 1970er Jahren in Deutschland. Seinen
Großonkel Kaiser Haile Selassie hat er noch persönlich gekannt, auch verfügte er
über exklusiven Zugang zum kaiserlichen Familienarchiv. Prinz Asserate legt mit
seinem 2014 erschienenen Buch nun die erste fundierte, umfassende Biographie
Haile Selassies vor, zugleich ein großartiges Porträt der faszinierenden
Geschichte seines Heimatlandes.
Der Kaiser war Nachkomme eines Geschlechts, das sich auf König Salomon zurückführt, Vorreiter der afrikanischen Einheit und Unabhängigkeit, Verbündeter der Alliierten gegen die faschistischen Achsenmächte und Messias der jamaikanischen Rastafari-Bewegung. Er war Reformer und Autokrat, der am Ende von kommunistischen Putschisten gestürzt und ermordet wurde. Haile Selassie, König der Könige, war eine ebenso beeindruckende wie schillernde Persönlichkeit, die Prinz Asserate glänzend zu porträtieren wusste. So war auch der Deutschland-Besuch des äthiopischen Kaisers 1954, einer der ersten großen Staatsbesuche in der damaligen, noch jungen Bundesrepublik, bei der Lesung ein Thema..
In der anschließenden Gesprächsrunde kamen politische Themen zu Äthiopien, zur Regierung des Kaisers Haile Selassie, aber auch zu seiner Abstammung aus dem Hause David zur Sprache. Mit seinen ausführlichen und kenntnisreichen Antworten auf die gestellten Fragen beeindruckte Prinz Asfa-Wossen Asserate die vielen Teilnehmer der Veranstaltung.
Nach der Veranstaltung hatten die zahlreichen Besucher die Möglichkeit, sich das Buch über Haile Selassie von Prinz Asfa-Wossen Asserate signieren zu lassen.