„Gisela Schmidt-Reuther gelang, was so wenigen glückte: eine
vollkommene Synthese zwischen keramischem Handwerk und großer plastischer
Kunst. Man denke an Ergebnisse sumerischer, aztekischer, kretischer Kunst, oder
an della Robbia, wo gleichermaßen die Gefäßform mit menschlicher Figur
identisch wurde.“
Georg von Kováts (1912-1997)
Am Sonntag, 13. September 2015, eröffnet um 11.30 Uhr Landrat Rainer Kaul die Ausstellung „Gisela Schmidt-Reuther – Keramische Arbeiten“. Zur Einführung spricht Museumsdirektorin Monika Gass vom Keramikmuseum Westerwald in Höhr-Grenzhausen. Die Eröffnungsveranstaltung wird von Bernd Kämpf am Klavier musikalisch umrahmt.
Anlässlich des 100. Geburtstages der 2009 verstorbenen bekannten Bildhauerin Gisela Schmidt-Reuther präsentiert das Roentgen-Museum Neuwied eine Ausstellung mit zahlreichen, überwiegend keramischen Skulpturen und Zeichnungen.
Nach umfangreichem Studium in Höhr-Grenzhausen, Frankfurt/Main, Berlin und Trier lehrte die 1915 in Sobernheim geborene Gisela Schmidt-Reuther viele Jahre an der Fachschule für Keramik-Technik und Keramik-Gestaltung in Höhr-Grenzhausen. Seit 1957 führte sie in Rengsdorf ihr Atelier und war mit Stadt und Kreis Neuwied, so auch mit dem dortigen Roentgen-Museum, jahrzehntelang verbunden. In zahlreichen Ausstellungen in internationalen Museen und Galerien präsentierte sie ihre plastischen Keramikarbeiten, die durch ihre künstlerische Ausdrucksstärke unter Verwendung einer für die Künstlerin eigenen farbigen Glasur bekannt wurden.
Gisela Schmidt-Reuther war Mitglied der Academie International de la Céramique in Genf sowie Gründungsmitglied der Neuwieder Künstlervereinigung „Gruppe 93“. Die Kulturpreisträgerin der Stadt Neuwied erhielt 2008 den Ehrenpreis Deutsche Keramik. 2009 verstarb die Künstlerin in Neuwied.
Ihre Werke befinden sich heute in den verschiedensten in- und ausländischen Museen, hierunter vor allem im Keramikmuseum Westerwald in Höhr-Grenzhausen und im Keramion in Frechen. Zahlreiche Skulpturen entstanden für öffentliche Bauten.