Auch
die Hilfsangebote konnten deutlich verbessert werden. Zu den bekanntesten und
häufigsten seelischen Störungen gehört die Depression, aber auch andere
psychische Erkrankungen gehen mit depressiven Phasen einher. Diese Erkrankungen
nehmen keine Rücksicht auf Alter, Geschlecht, Herkunft, gesellschaftliche und
berufliche Stellung oder Status. Sie führen zu Isolation und Einsamkeit, oft
bricht das soziale Netz für die Betroffenen im Verlauf der Krankheit
vollständig zusammen. Dies liegt vor allem daran, dass die Betroffenen aufgrund
ihrer Krankheit nur eingeschränkt kommunizieren können und unter schweren
Gefühlsverzerrungen wie etwa Schuldgefühlen gegenüber Freunden und Familie
leiden. In der Folge sind sie distanziert und zum Teil aggressiv gegenüber
Freunden, Partnern, Kindern oder Arbeitskollegen, die dieses Verhalten wiederum
als ablehnend und desinteressiert empfinden. Aufgrund mangelnder Kenntnisse
über die Krankheit können sie die plötzliche Wesens- und Verhaltensänderung
nicht nachvollziehen und ziehen sich ihrerseits zurück. So gerät der Erkrankte
in einen Teufelskreis, denn die verständnislose Reaktion seines sozialen
Umfelds bewirkt, dass er sich noch haltloser, isolierter und hoffnungsloser
fühlt. Einige Menschen mit Angsterkrankungen beispielsweise können angstbedingt
das Haus nicht mehr verlassen, sodass sie z.B. eine ambulante Therapie,
Beratungsstelle, Selbsthilfegruppe oder Sportverein nicht aufsuchen können. Für
Betroffene, Angehörige und Freunde eine große Belastung!
Daher wird in der Neuwieder Veranstaltungsreihe „IRRwege verstehen“ gemeinsam über das Thema gesprochen, um zu informieren und zu diskutieren. Als kompetente Gesprächspartner stehen Anne Nick, Selbsthilfegruppe „Angehörige psychisch Kranker“, Neuwied, Sven Bölts, Gemeindepsychiatrie der Arbeiterwohlfahrt Neuwied, Marc Ewen, Sozialdienst des St. Antonius Klinikum Waldbreitbach, Christine Birkenheuer, Ambulante Dienste „vor Ort“ sowie Andreas Schubert, Mitglied der Selbsthilfegruppe „Aufwind“ zur Verfügung. Betroffene, Angehörige und Interessierte haben die Möglichkeit, sich zu informieren und an die eingeladenen Gesprächspartner Fragen zu stellen. Der Eintritt ist frei, eine Voranmeldung ist nicht erforderlich. VHS Neuwied, Heddesdorfer Str. 33, 56564 Neuwied. Infos: Dr. Kettler, Tel.: 02631 / 803-732 oder VHS Neuwied, Tel.: 02631 / 39 89- 0. Informationen im Internet: www.psychiatrie-neuwied.de .