Am kommenden Donnerstag wird Prof. Dr. Katrin Winkler aus Kölsch-Büllesbach als 18. Ehrenpreisträgerin der Johanna-Loewenherz-Stiftung des Kreises Neuwied ausgezeichnet, vorab ergab sich bereits die Gelegenheit zum Austausch mit Landrat Achim Hallerbach.
Geprägt war das Gespräch im Kreishaus, an dem ebenfalls die Gleichstellungsbeauftragte Daniela Kiefer teilnahm, von gegenseitiger Wertschätzung und Sympathie. Achim Hallerbach zeigte sich beeindruckt von der Biographie, vom Wirken und dem beruflichen Credo der gebürtigen Bayerin, die im nördlichsten Zipfel von Rheinland-Pfalz eine neue Heimat gefunden hat.
„Um auch in allen Bereichen des öffentlichen Lebens zeitgemäß aufgestellt zu sein, müssen wir verkrustete Strukturen und überholte Rollenklischees überwinden und unabhängig von geschlechtlichen Ausprägungen Können und Persönlichkeit zum Maßstab machen. Genau dies ist der Ansatz von Frau Prof. Winkler und es ist schön, sich mit ihr auf einer Wellenlänge zu befinden“, betonte der Landrat.
Bereits zur Mitte des Jahres hatte der Kreis-Ausschuss auf Vorschlag von CDU und SPD einstimmig beschlossen, die 1975 geborene Wissenschaftlerin aus Kölsch-Büllesbach mit dem diesjährigen Ehrenpreis der Stiftung zu würdigen. Die Auszeichnung ist mit 3000 Euro dotiert und wird laut Satzung an Frauen vergeben, „die sich irgendwie und auch irgendwo um die Sache der Frauen besonders verdient gemacht haben“.
Prof. Dr. Katrin Winkler lehrt seit 2009 Professorin an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Kempten (Allgäu), wo sie seit vielen Jahren auch in der Funktion als zentrale Beauftragte für die Gleichstellung von Frauen in der betriebswissenschaftlichen Fakultät arbeitet.
Aus ihrer Forschungsarbeit zum Thema „Digitalisierung, Führung und Frauen in Führung“ entstand das von ihr geleitete Institut für digitale Transformation in Bildung und Gesellschaft, an dem derzeit sechs Nachwuchswissenschaftlerinnen Erfahrungen sammeln.
Seit 2022 teilt sich Katrin Winkler mit einer Kollegin eine Forschungsprofessur mit dem Fokus auf Digitalisierung. Schon ein Jahr zuvor war sie zur Leiterin der „Kempten Business School“ berufen worden, an der sie den Pilotkurs „Woman in Leadership“ initiierte. Im Juni 2022 wurde sie in den Aufsichtsrat der „aconso AG“ gewählt. Dort arbeitet sie daran, in einem männlich geprägten Umfeld das Thema der Diversität weiterzuentwickeln.
„Mein Forschungs-Schwerpunkt Digitalisierung kommt mir auch beruflich zugute, denn einen Großteil meiner Arbeit kann ich ebenfalls digital etwa über hybride Meetings und virtuelle Unterstützung über Home Office erledigen“, erläutert die künftige Loewenherz-Preisträgerin, die sich im rheinischen Westerwald sehr wohl fühlt und erwartungsvoll auf den 16. November blickt: „Auf die Ehrung, das Ambiente und die Atmosphäre freue ich mich schon sehr“ bekennt die Hobby-Floristin Katrin Winkler, die auf ihrem Anwesen eine ganze Reihe von Rosensorten in ihrem großzügigen englischen Garten züchtet. Ein Leben in voller Blüte sozusagen.