Ziel von „Smarte.Land.Regionen“ ist es, die Chancen der Digitalisierung auszuloten und gewinnbringend für die Menschen in ländlichen Regionen zu verwirklichen. Von den zunächst rund 70 bundesweiten Bewerber-Landkreisen hatte der Landkreis Neuwied es in dem mehrstufig angelegten Bewerbungsverfahren bereits in die Runde der letzten 22 geschafft. Damit stand bereits fest, dass der Kreis durch gezielten Wissenstransfer, moderne Beteiligungsformate und die Nutzung der entwickelten digitalen Formate auf jeden Fall von dem Modellvorhaben profitieren würde.
„Natürlich haben wir gehofft, in der finalen Bewerbungsphase von der Jury als eine der bundesweit sieben Modellregionen ausgewählt zu werden. Den ganz großen Erfolg, verbunden mit einer Förderung in Höhe von einer Million Euro in 4 Jahren, können wir leider nicht verbuchen“, so Landrat Achim Hallerbach. Doch die Enttäuschung des Kreischefs währt nicht lange: „Dass wir zusätzlich zur kontinuierlichen Partizipation an Wissenstransfer und den entwickelten Digitalformaten unser Digitalprojekt mit bis zu 200.000 Euro gefördert bekommen, war so nicht absehbar. Ich danke Bundesministerin Julia Klöckner, dass sie das ursprüngliche Konzept des Modellprojektes erweitert hat und wir nun auch in den Genuss einer finanziellen Förderung kommen“, freut der Landrat sich über die unerwartete finanzielle Unterstützung.
Foto: Das Foto zeigt Achim Hallerbach (Mitte) im Gespräch mit Kerstin Schwanbeck-Stephan (rechts) und Ingo Becker (beide Kreisverwaltung Neuwied) während der Teilnahme an einem digitalen Informationsworkshop des bundesweiten Modellvorhabens.
Wie genau die Umsetzung des Digitalprojektes auf Kreisebene aussehen wird, darüber wird Landrat Hallerbach in den nächsten Wochen informiert werden. Klar ist, dass es um ein Digitalprojekt aus dem Themenbereich geht, mit dem der Landkreis sich als Smarte.Land.Region beworben hatte: Die Gesundheitsversorgung.
„Wir haben uns komplett auf die gesundheitliche Versorgung fokussiert. In der Digitalisierung sehe ich den Schlüssel zu einer guten Gesundheitsversorgung der Zukunft“, betont Hallerbach. Ob mit der kooperativen Zusammenarbeit der Gesundheits- und Pflegeberufe über telemedizinische Dienste oder einem kommunalen digitalen Gesundheitsbüro: In einem so elementaren Bereich wie der Gesundheitsversorgung können ländlich geprägte Landkreise gleichwertige Lebensverhältnisse in ländlichen Regionen nur mit digitaler Unterstützung aufrechterhalten bzw. schaffen.
„Ich bin sicher, dass die Erkenntnisse aus dem Modellvorhaben, an dem immerhin auch das renommierte Fraunhofer Institut für Experimentelles Software Engineering – kurz: IESE- mitarbeitet, ein echter Gewinn für die Menschen in unserem Landkreis sind und als Initialzündung für weitere Lebensbereiche dienen können“, skizziert der Landrat das Projekt. Home-Office, Videokonferenzen oder Schulunterricht per Klassenchat: Die Corona-Pandemie sei - ganz nebenbei - zu einem Beschleuniger der Digitalisierung geworden. Viele Lebensbereiche, in denen die Digitalisierung bisher noch kaum Einzug gehalten hatte, seien inzwischen ohne digitale Angebote kaum denkbar. Für die ländlichen Regionen ist die Digitalisierung für Landrat Achim Hallerbach aber noch mehr: Dort ist der Einsatz neuer technischer Möglichkeiten entscheidend, um das Lebens- und Arbeitsumfeld attraktiv zu halten.