Starkes Netzwerk für Kinder psychisch oder suchtbelasteter Eltern

Über 90 Fachkräfte beim 3. KipsE-Treffen in Neustadt/Wied

Wenn Kinder mit psychisch oder suchtkranken Eltern aufwachsen, fehlt ihnen oft die Unterstützung, die sie dringend brauchen. Im Landkreis Neuwied betrifft das rund 7.500 Kinder und Jugendliche. Das sind fast so viele Menschen, wie in einer kleinen Verbandsgemeinde leben. „Diese Zahl macht deutlich, wie groß der Handlungsbedarf ist“, betont Landrat Achim Hallerbach. Seit 2023 gehört der Kreis zu den drei Modellkommunen im Projekt „KipsE – Kommunales Gesamtkonzept zur Verbesserung der Unterstützung von Kindern psychisch oder suchtbelasteter Eltern“. Ziel ist es, betroffene Kinder frühzeitig zu erkennen, passgenaue Hilfen zu entwickeln und Fachkräfte besser zu vernetzen.

Foto: Über 90 Fachkräfte waren beim 3. KipsE-Treffen in Neustadt/Wied zum Austausch zusammengekommen. Von links nach rechts: Landrat Achim Hallerbach, Elisabeth Schmutz (ism gGmbH Mainz), Projektkoordinatorin KipsE Laura Rockenfeller und der stellvertretende Leiter des Kreisjugendamtes Uwe Kukla. Foto: Martin Boden / Kreisverwaltung NeuwiedEin zentrales Element des Projekts ist das jährliche Netzwerktreffen, das nun zum dritten Mal im Bürgerhaus Neustadt/Wied stattfand. Über 90 Fachkräfte aus Jugendhilfe, Schule, Kindertagesstätten und dem Gesundheitswesen kamen zusammen, um sich fachlich auszutauschen, Angebote zu reflektieren und neue Impulse für die Praxis zu gewinnen.

„Die stetig wachsende Teilnehmerzahl zeigt, wie sehr das Thema in der täglichen Arbeit vieler Fachkräfte verankert ist und wie groß das Engagement im Landkreis ist gemeinsam an Lösungen zu arbeiten“, erklärt Laura Rockenfeller vom Kreisjugendamt, die das Projekt seit Beginn koordiniert. Begleitet wird sie vom Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz (ism gGmbH).

Neben Praxisberichten und thematischen Austauschrunden warf das Netzwerktreffen auch einen Blick in die Zukunft, denn das Modellprojekt läuft offiziell zum 31. Dezember 2025 aus. Landrat Hallerbach stellte bereits in seiner Begrüßung klar: „Mit dem Ende des Modellprojekts endet nicht unsere Verantwortung für diese Kinder und Jugendlichen! Wir werden die gewonnenen Erkenntnisse nutzen, um tragfähige Strukturen für die Zeit danach zu schaffen.“ Im Zentrum stehen dabei insbesondere die Finanzierung bestehender Angebote, der Ausbau weiterer notwendiger Hilfen sowie die Zukunft der Koordinationsstelle KipsE.

Das dritte Netzwerktreffen hat erneut gezeigt: Die Sensibilität für das Thema wächst und mit ihr die Bereitschaft im Landkreis Neuwied gemeinsam Verantwortung zu übernehmen.

Auf unserer Internetseite werden Cookies verwendet, um unsere Webseite für Sie möglichst benutzerfreundlich zu gestalten. Durch die weitere Nutzung der Seite, stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Die Möglichkeit persönliche Einstellungen zu Cookies vorzunehmen und weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.