Kreis Neuwied. Den bundesweiten Warntag am 12.
September, 11 Uhr, nimmt Landrat Achim Hallerbach zum Anlass, auf die
weitgehenden Fortschritte bei der Modernisierung und dem Ausbau des
Sirenenwarnsystems im Landkreis Neuwied hinzuweisen. „Wir haben aus der
Flutkatastrophe an der Ahr unmittelbar Konsequenzen gezogen, alles auf den
Prüfstand gestellt und dem professionell aufgestellten Bevölkerungsschutz auf
zeitgemäßen Sicherheitsstandards eine noch stärkere Priorität eingeräumt,“ hat der Landrat bei dem Ansatz von „Safety first“
neben der Einrichtung des kreiseigenen zentralen Brand-
und Katastrophenschutz-Zentrums sowie des Krisenstabs vor allem den Aufbau des
Sirenennetzes im Blick: „Insgesamt verfügen wir aktuell über 32 Sirenen. Das
Sirenennetz wird kontinuierlich weiter ausgebaut werden. Ende des Jahres werden
circa 50 Sirenen installiert sein. Insbesondere wurde in den letzten Wochen
intensiv und unter Hochdruck in Zusammenarbeit mit der Errichterfirma und der
Leitstelle Montabaur daran gearbeitet, dass die Sirenen erstmalig über den
TETRA-Digitalfunk über die Leitstelle ausgelöst werden können. Dies war
insofern eine Herausforderung, da die genauen technischen Festlegungen für die
Anbindung auf allen Seiten erstmalig umgesetzt worden sind. Diese Auslösung
soll am Warntag erstmalig unter Realbedingungen getestet werden. Insofern sind
wir sehr gespannt, ob alles reibungslos funktioniert“, weiß Brand- und
Katastrophenschutzinspekteur Holger Kurz zu berichten.
Die jüngste Verteilung mit 32 Einheiten gestaltet sich im Einzelnen wie folgt:
- Verbandsgemeinde Asbach:
Neustadt: Waldstraße, Mastsirenen, In der Kirchwiese; Mastsirenen, Gartenstraße / Feuerwehrhaus, Dachsirenen, Neustadt/Wiedmühle / Bauhof, Mastsirenen.
- Verbandsgemeinde Unkel:
Rheinbreitbach: Rheinstraße Feuerwehr-Gerätehaus, Dachsirenen.
- Verbandsgemeinde Linz:
Linz: Grundschule, Schulstraße, Dachsirenen, Vor dem Leetor, Altenheim, Dachsirenen,
Ockenfels: Auf der Heide, Dachsirenen.
- Verbandsgemeinde Bad Hönningen:
Ariendorf: Bergstraße 3, Dachsirenen, Bad Hönningen, Bischof-Stradmann-Straße 42, Alte Schule, Dachsirenen,
Bad Hönningen: Ölsberg Wasserhochbehälter,
Rheinbrohl: Arienheller Straße 43, Max-Kolbe-Schule, Dachsirenen,
Hammerstein: Schulstraße 11, Alte Schule, Dachsirenen,
Leutesdorf: Rätsgasse 5, Grundschule, Dachsirenen.
- Stadt Neuwied
Irlich: Rodenbacher Straße 76, Feuerwehr-Gerätehaus; Dachsirenen
Neuwied: Rudolf-Diesel-Straße 10, BKS-Zentrum, Dachsirenen,
Heddesdorf: Beverwijker Ring 6, Ludwig-Erhard-Schule, Dachsirenen,
Feuerwache Neuwied: Rheinstraße 190, Segendorf, Untergraben 1, Bürgerhaus; Dachsirenen,
Altwied: Sportplatz; Mastsirenen,
Oberbieber: Neuwiesenweg, Dachsirenen.
- Verbandsgemeinde Rengsdorf-Waldbreitbach
Datzeroth: Buchenweg; Niederbreitbach: Kurtscheider Straße, Grundschule, Dachsirenen,
Roßbach: Auf dem Posten; Mastsirenen,
Waldbreitbach: Neuwieder Straße 28, Rathaus,
Anhausen: Grundschule, Dachsirenen.
- Verbandsgemeinde Dierdorf
Dierdorf: Marktstraße 3, Stadtverwaltung; Isenburg: Hauptstraße 36, Dachsirenen,
Dierdorf-Wienau, Schwalbenstraße 7, Bürgerhaus, Dachsirenen,
Großmaischeid-Kausen: Bürgerhaus Schulstraße 1, Dachsirenen.
- Verbandsgemeinde Puderbach
Puderbach: Hauptstraße 13, Rathaus; Dachsirenen.
Wir weisen darauf hin, dass auch in den aufgezählten Orten die Abdeckung unter Umständen noch nicht vollständig ist. Teilweise müssen hier für eine flächendeckende Warnung noch Sirenen ergänzt werden.
Mit der jetzt fertiggestellten zweiten Stufe seines Sirenenwarnsystems konnte der Landkreis weiterführen, was er im vergangenen Jahr erfolgreich begonnen hatte.
Von den nach Expertenschätzung insgesamt rund 160 benötigten neuen Sirenenanlagen im gesamten Kreisgebiet werden im Verlauf der nächsten Jahre die übrigen Anlagen zur Warnung der Bevölkerung installiert.
Um den Schutz der Allgemeinheit bestmöglich zu
gewährleisten, setzt der Landkreis Neuwied unter anderem auf ein modernes,
elektronisches Sirenensystem.
„Die klassischen Warnsysteme über Sirenenalarm sind zum Schutz unserer Bevölkerung unerlässlich – spätestens seit der Flut-Katastrophe an der Ahr ist diese Erkenntnis eine traurige Gewissheit. Unser Landkreis Neuwied ist vorbereitet“, betont Landrat Achim Hallerbach, der in diesem Zusammenhang darauf hinweist, dass die Systeme zunächst vorrangig in den Flusstälern von Rhein, Wied, Holzbach und Saynbach platziert wurden – dort ist das Risiko, insbesondere von Überflutungen, einfach höher. Für seinen Bevölkerungsschutz nimmt der Landkreis in den nächsten Jahren circa 3,5 Millionen Euro in die Hand. „Zwar fördern Land und Bund die Errichtung dieser neuen Sirenenanlagen im ersten Schritt, aber weitere Fördermaßnahmen bleiben notwendig, um ein dichtes Warnnetz zu bekommen“, betont Achim Hallerbach. Seinerseits hat der Kreis bereits im Haushalt 2024 finanzielle Mittel von weiteren 500.000 Euro für den zusätzlichen Ausbau des Sirenennetzes eingestellt.
Mit dem Aufbau des Sirenennetzes wird das modulare Warn-Netz, auch Warnmittelmix genannt, um eine wichtige Säule ergänzt. Mit Warn-Apps, Radio oder auch durch Lautsprecherdurchsagen gibt es darüber hinaus weitere Instrumente zum Bevölkerungsschutz. BKI Holger Kurz weist darauf hin, dass der Landkreis Neuwied mittlerweile über 16 mobile Lautsprecheranlagen verfügt, um Warnungen in den Bereichen durchzuführen, wo noch keine Sirenen aufgebaut sind oder um mit Hilfe von umfangreicheren Warndurchsagen die Alarmierung über die Sirenen ergänzen zu können. Insofern gibt es bei der Warnung keine weißen Flecken, auch wenn vor Ort noch keine neue Sirene installiert ist.
„Der Landkreis wird die Bevölkerung regelmäßig über die Sirenensignale informieren. Wir wollen für alle Eventualitäten gerüstet sein“, erklärt Landrat Achim Hallerbach.