Kreis Neuwied rüstet sich gegen Afrikanische Schweinepest in Rheinland-Pfalz

Landrat und Kreisjagdmeister appellieren an Wanderer: keine Speisereste und ähnliches an Wanderwegen hinterlassen! – Landrat Achim Hallerbach: Kreisveterinäramt, Jäger, Forst- und Landwirtschaft bereiten sich auf die Möglichkeit eines Viruseintrags vor

Kreis Neuwied. Nachdem sich bestätigt hat, dass die Afrikanische Schweinepest (ASP) nun auch in Rheinland-Pfalz ausgebrochen ist, haben sich die Vertreter der Jägerschaft, des Forstes und der Landwirtschaft mit den Fachleuten des Kreisveterinäramtes in Neuwied zu einem fachlichen Austausch getroffen. „Wir wollen für den Krisenfall vorbereitet sein“, erklärt Kreisjagdmeister Kurt Milad.

Der Kreis Neuwied ist nach wie vor frei von der ASP. Landrat Achim Hallerbach: „Vorausschauend hatte der Landkreis Neuwied bereits vor einigen Jahren zwei Kühlcontainer angeschafft, die im Bedarfsfall zur Zwischenlagerung von infizierten Wildschweinen genutzt werden können. Dies erleichtert die Arbeit der Jäger.“ Darüber hinaus hat das Land Rheinland-Pfalz auch Zaunmaterial beschafft und zentral eingelagert, der im Notfall zur Abzäunung des betroffenen Bereiches eingesetzt werden soll.

„Unabhängig von dem Ausbruch der ASP in Hessen befasst sich unser Veterinäramt bereits seit längerem auf die Möglichkeit eines Viruseintrags. Die möglichen Szenarien und Handlungsabläufe müssen feststehen“, erklärt Landrat Achim Hallerbach. „Hierzu wurden in der Vergangenheit kreisübergreifende Übungen zur Tierseuchenbekämpfung durchgeführt, notwendiges Material beschafft, Mitarbeiter geschult und der Kontakt zu den betroffenen Zielgruppen, wie Jägerschaft, Forstwirtschaft, Landwirtschaft sowie den ansässigen Schweinehaltern gepflegt“, betont Hallerbach.

Nunmehr werden in einer Art „Krisenstab“ regelmäßig in kurzen Abständen beim Kreisveterinäramt die Informationen zusammenlaufen, um die Situation zu bewerten und gegebenenfalls weitere Maßnahmen zu ergreifen. Die Tiergesundheit (früher Tierseuchenbekämpfung) gehört zum täglichen Aufgabengebiet des Veterinäramtes.

Als vorbeugende Maßnahmen wird besonders hervorgehoben, dass alle Naturnutzer – darunter Wanderer, Spaziergänger, Radfahrer und auch Autofahrer, die Parkplätze für Zwischenstopps nutzen – keine Abfälle hinterlassen. Speisereste dürfen jetzt aktuell nicht in den aufgestellten Müllkörben abgelegt, sondern sind zu Hause ordnungsgemäß zu entsorgen.

Besondere Aufmerksamkeit gilt Nutzern der Premiumwanderwege, wie dem Rheinsteig, der weite Teile der Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen verbindet. „Leider wird häufig viel Müll entlang der stark frequentierten Weitwanderwege wie zum Beispiel dem Rheinsteig oder dem Westerwaldsteig in der Natur hinterlassen. Sollte dieser Müll aus betroffenen Gebieten stammen, könnte sich das ASP-Virus schnell verbreiten“, warnt der Kreisjagdmeister Kurt Milad. Das gilt auch für Unternehmer, die aus anderen Bundesländern kommen oder länderübergreifend in der Land- und Forstwirtschaft tätig sind, da das Virus an Reifen und Maschinen haften und sich verbreiten kann. Hundehalter sollten ihre Hunde im Wald und auf dem Feld stets anleinen, um das Risiko einer Virusverbreitung zu minimieren.

Für alle gilt: Wird ein verendetes Wildschwein gefunden, sollte man den Fundort nicht zu nah aufsuchen und umgehend die Polizei und/oder den örtlichen Jäger verständigen.

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