Ein freier Blick in neue Bildwelten

Landrat Hallerbach eröffnete Ausstellung „Hans Otto Lohrengel – Neue Bildwelten“ im Roentgen-Museum – „Neugierig bleiben“

 Vor zahlreich erschienenem Vernissage-Publikum hat Landrat Achim Hallerbach jetzt gemeinsam mit Museumsdirektorin Jennifer Stein die neue Wechselausstellung „Hans Otto Lohrengel – Neue Bildwelten“ im Roentgen-Museum eröffnet. Die Präsentation hatte die Museumsdirektorin zusammen mit dem Künstler selbst geplant und konzipiert.

In seiner Begrüßung ging Landrat Hallerbach auf die Bedeutung des Schlüsselloch-Motivs für Lohrengels Arbeiten ein. Der „Kopf mit Schlüsselloch“ ist eines von Lohrengels bekanntesten Werken und spiegelt nicht nur den vom Künstler gern thematisierten Widerspruch zwischen weichen Wellen- und harten Zickzacklinien wieder, er steht auch für den sprichwörtlichen Blick durchs Schlüsselloch, ein Seherlebnis, das dem Besucher in dieser Ausstellung definitiv geboten wird.

„Das Schlüsselloch ist Symbol für den schmalen Durchblick in das Verborgene, wie er sich dem neugierigen Menschen gelegentlich bietet. Im Schauen durch das Schlüsselloch zeigt sich das Interesse des Menschen an Vorgängen, die ihm eigentlich verborgen bleiben sollen, das Interesse an dem, was sich ihm nicht unmittelbar erschließt. Mit der Ausstellung können wir sozusagen den Blick freigeben auf das vielfältige künstlerische Schaffen von Hans-Otto Lohrengel“, freute sich Achim Hallerbach.

Ausdrücklich würdigte der Landrat die Entscheidung von Jennifer Stein, die Eröffnung einmal mit einer im wahrsten Sinne des Wortes etwas anderen Note zu versehen. Und so brachte der Neuwieder Rock-Pop-Musiker Thilo Distelkamp so manchen Besucherfuß dazu, bei Songs wie „Yellow“ der britischen Band Coldplay und „Maria“ von Blondie mitzuwippen.

An Museumsdirektorin Jennifer Stein lag es wiederum, die Techniken und Hintergründe von Lohrengels Arbeiten vertiefend zu erläutern.

Foto:  Landrat Achim Hallerbach und Museumsdirektorin Jennifer Stein ließen sich von Hans Otto Lohrengel selbst die Kunstwerke näherbringen. Foto: Silke Läufer-Hermann„Seine Kopfskulpturen schafft Hans Otto Lohrengel vornehmlich aus Lindenholz oder Bronze. Der Kopf steht – in seiner stark abstrahierten Form – dabei für den Menschen im Allgemeinen und für das Zentrum des menschlichen Geistes, den Träger der so essenziellen Emotionen Harmonie und Aggression – repräsentiert durch Wellen- und Zickzacklinien“, erläutert Jennifer Stein. So gelinge es Hans Otto Lohrengel, auch eine Brücke zum Betrachter, der diese Emotionen bei der Betrachtung seiner Werke instinktiv nachfühlen kann, herzustellen.

Auch in seinen digitalen Fotocollagen findet sich Lohrengels Linien- und Formensprache wieder. An völlig unterschiedlichen Orten fotografiert der Künstler Architekturen und Strukturen. Diese können von komplexen Bauwerken über das regionale Betonsilo bis hin zur profanen Bushaltestellenüberdachung reichen. Die verzweigten Kabelnetze von Straßenbahnen lässt der Künstler ebenfalls nicht außer Acht. „Dabei geht es Lohrengel weniger um die individuellen Orte als um die interessanten Strukturen, die sich – auch unter Einfluss von Licht- und Schattenspiel – daraus ergeben. Ausschnitthaft setzt Lohrengel seine Fotografien am Computer mosaikartig neu zusammen, so dass neue Perspektiven, neue Bildwelten entstehen, die das Auge des Betrachters gefangen nehmen“, bringt die Museumsdirektorin die Intention des Künstlers auf den Punkt.

Mit der Ausstellung setzen Landrat und Museumsleitung eine liebgewonnene Tradition fort, herausragende Künstlerinnen und Künstler aus dem Landkreis Neuwied anlässlich eines besonderen persönlichen Ereignisses mit einer Sonderausstellung zu ehren. Zu diesem Kreis zählt ebenfalls Hans Otto Lohrengel, der im vergangenen Jahr einen runden Geburtstag gefeiert hat. „Seinem künstlerischen Schaffen kann man sich gar nicht entziehen – im Gegenteil: Mit seinen Skulpturen, mit seiner Kunst am Bau macht Hans Otto Lohrengel sein Schaffen quasi `en passant´ einem großen Personenkreis zugänglich und ermöglicht damit auch Menschen mit wenig Affinität zur Kunst den sprichwörtlichen Blick durchs Schlüsselloch“, lobt der Landrat unter anderem mit dem Verweis auf die große Edelstahlskulptur vor dem Firmengebäude von Stabilus am Wallersheimer Weg in Koblenz oder die großformatige Kopfskulptur aus Trachyt vor der Neuwieder Polizeidirektion.

Der „Künstler von nationaler, ja sogar internationaler Reputation“ (Achim Hallerbach) ist seit 1983 im Landkreis Neuwied mit seinem Atelier in Breitscheid-Siebenmorgen beheimatet. Von dort aus schafft er Skulpturen in Holz und Bronze, die an vielen ganz besonderen Orten, im öffentlichen Raum oder als Kunst am Bau einfach nicht zu übersehen sind.

Sein beeindruckendes künstlerisches Schaffen blieb auch vor so mancher Fachjury nicht verborgen und hat ihm vielfach Preise eingebracht.

Einig waren sich Landrat Hallerbach und Museumsdirektorin Stein auch in ihrem Dank an das Museumsteam für die anhaltende Unterstützung und an den Schülerpraktikanten Mio Neunkirchen aus Puderbach, der die Vorbereitungen der Ausstellung tatkräftig unterstützt hatte.

Zu der Ausstellung bietet das Roentgen-Museum ein Begleitprogramm, in Form von Dialogführungen mit dem Künstler und der Museumsdirektorin, an. Außerdem finden auf Anfrage gerne Führungen und Kreativworkshops zum Thema Collage mit Schulklassen statt. Das Angebot ist für Neuwieder Schulen kostenfrei.

Das Begleitprogramm zur Ausstellung ist unter www.roentgen-museum-neuwied.de abrufbar.

Die Ausstellung endet am 1. September 2024.

 

Öffnungszeiten:
Di. bis Fr. 11-17 Uhr,
Sa. und So. 14-17 Uhr
Montag geschlossen,
Sa. freier Eintritt


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