„Mit der Einrichtung der Fieberambulanz wollen wir das Gesundheitswesen entlasten und helfen die Infektionsketten zu durchbrechen“, so Landrat Achim Hallerbach. Die Fieberambulanz können Bürgerinnen und Bürger aufsuchen, die in den vergangenen 14 Tagen mit einem bestätigt, infizierten Coronapatienten direkten Kontakt hatten und eindeutige Symptome aufweisen. Dazu gehören Fieber, trockener Husten, Schnupfen und Abgeschlagenheit, Atemprobleme, Halskratzen, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Schüttelfrost. Menschen, die in einem Risikogebiet waren sind aufgefordert zunächst 14 Tage zu Hause zu bleiben und abzuwarten, ob sie Symptome entwickeln.
Dr. Corinna Trapp verwies auf die Bedingungen für den reibungslosen Ablauf in der Fieberambulanz: „Wichtig ist, dass jeder seinen Personalausweis und seine Krankenkassenkarte vorlegen kann. Es handelt sich nicht um einen kostenfreien Dienst. Abrechnungen erfolgen über die Krankenkassen und wir können keine kranken Menschen, ganz gleich ob sie eine Corona- oder eine sonstige Infektion haben, behandeln. Dazu gehört auch, dass wir keine Laborbefunde an die Hausärzte schicken. Wir informieren die Untersuchten über ihr Untersuchungsergebnis.“
Die Vertreter des Malteser Hilfsdienstes, Dennis Enders und vom Deutschen Roten Kreuz, Rolf-Morten Dickopp erläuterten das Verfahren innerhalb der Ambulanz. „Wir werden am Ende des Tages die Abläufe analysieren und gegebenenfalls die Abläufe modifizieren“, so Tim Wessel, Pressesprecher der Technischen Einsatzleitung. „Es ist uns gelungen übers Wochenende mit Hilfe des Katastrophenschutzes, der Feuerwehr, den medizinischen Diensten, Ärzten, dem Gesundheitsamt und der Kreisverwaltung diese Fieberambulanz aufzubauen und können für Morgen, sprich Dienstag, ein erweitertes Zeitfenster von 10.00 bis 15.00 Uhr anbieten“, lobte Landrat Achim Hallerbach die gute Zusammenarbeit. Rund 35 Personen stellen die Arbeit der Ambulanz sicher, weitere 25 Kräfte kümmern sich um die Logistik.
Er ließ jedoch keinen Zweifel daran, dass die Kapazitäten sowohl der Ambulanz ebenso wie die des gesamten Gesundheitssystems begrenzt sind: „Die Zusammenarbeit in der Technischen Einsatzleitung funktioniert hervorragend, auf unserem Appell sich als ehrenamtliche Helferinnen und Helfer zu melden, sind viele Menschen gefolgt und dennoch geht es nicht alles auf einmal. Wir appellieren eindringlich an die Eigenverantwortung und Vernunft. Die Schulen zu schließen nützt nur bedingt, wenn die Zeit für im dichtgedrängten Schnellrestaurant genutzt wird und die Telefonleitungen haben begrenzte Kapazitäten“, so der Appell von Landrat Achim Hallerbach.
Personen, die Symptome aufweisen, aber
nicht sicher sind, ob sie Kontakt zu Infizierten hatten, sollten sich mit ihrem
Hausarzt telefonisch in Verbindung setzen oder über die Servicenummer der
Kassenärztlichen Vereinigung 116117. Für Rückfragen aus der Bevölkerung im
Kreis Neuwied steht die Corona-Hotline 02631/803-888 zur Verfügung. Diese Hotline
steht auch Betroffenen zur Verfügung, die aus Risikogebieten (aktuelle
Definition gem. RKI) zurückkehren oder Kontakt zu einem Infizierten hatten,
aber keine Symptome aufweisen.
Es werden auch weiterhin freiwillige
Helferinnen und Helfer gesucht. Wer Interesse hat, sich an dieser wichtigen
Hilfsaktion zu beteiligen wird gebeten, sich an die eigens hierfür
eingerichtete Emailadresse coronahelfer@kreis-neuwied.de zu wenden.
Erforderlich sind dabei die Personalien, die Erreichbarkeit und die medizinische
Qualifikation. Ebenfalls gibt es eine Telefonnummer bei der man sich
registrieren lassen kann: 02631/803-700. Diese ist von 8:00 bis 17:30 Uhr
erreichbar.
Die Information auf der Homepage der Kreisverwaltung www.kreis-neuwied.de werden bei Änderungen ständig aktualisiert.