Kreis Neuwied. Welche touristischen Themen werden in Zukunft mehr Relevanz erhalten? Antworten auf diese Fragen standen im Mittelpunkt des jüngsten Touristiker-Netzwerktreffens in der Kulturstadt Unkel. Bei dem Austausch der Akteurinnen und Akteure aus der Freizeit- und Tourismusbranche im Weinhaus zur Traube kristallisierte sich noch mehr heraus, dass Natur- und Regionalgenuss die beiden Schwerpunkte für eine erfolgreiche Tourismusarbeit sein werden. Eingeladen hatte auch diesmal die Wirtschaftsförderung des Landkreises Neuwied (WFG).
Gegenüber den fast 50 Anwesenden verwies Landrat Achim Hallerbach auf die Bedeutung eines solchen Netzwerkangebots, das die Wirtschaftsförderung des Kreises für die Betriebe, Institutionen und Dienstleister zweimal jährlich organisiert, um touristisch relevante Inhalte zu erörtern. „Regionalität als Grundlage eines touristischen Erlebnismanagements mit dem Fokus auf regionale Produkte mit ihrer Genussgeschichte sowie das besondere Prädikat der Naturparkregion sind Themen, die wichtige Erfolgsfaktoren in der touristischen Vermarktung sein können“, betonte Achim Hallerbach. In seinen weiteren Ausführungen betonte der Landrat, dass dieses Zusammenspiel der Kräfte aus Natur und Genuss mit dem Naturpark Rhein-Westerwald und der Regionalinitiative Naturgenuss zwei perfekte Partner am Rhein und im Westerwald gefunden habe. Daraus resultierten Möglichkeiten und Perspektiven, die es gerade auch für touristische Akteurinnen und Akteure zu nutzen gelte.
Worauf diese Optionen gründen, erschloss sich den Touristikerinnen und Touristikern dann auch über die anschließenden Präsentationen von Naturpark-Geschäftsführerin Irmgard Schröer zum Naturpark Rhein Westerwald und WFG-Projektleiter Jörg Hohenadl zur gemeinsamen Initiative „Naturgenuss-Partner“.
Beim nachfolgenden regen Austausch zum Mehrwert und den Möglichkeiten, aber auch zu den Herausforderungen, die der Einsatz regionaler Produkte mit sich bringt, kamen Erzeuger und Gastgeber der Regionalinitiative Naturgenuss sowie Vertreter des „Wällermarkt“ als Logistikpartner und digitale Verkaufsplattform für Regionalprodukte zu Wort.
Sie berichteten über ihre Erfahrungen und die möglichen Win-Win -Situationen, die sich aus der Zusammenarbeit von regionalen Erzeugern in Verbindung zu Tourismuspartnern ergeben können.
Dazu passten auch die eindrücklichen Schilderungen des Unkeler Gastronomen Hubert Lanz. Der Inhaber des Weinhauses „Zur Traube“ und gleichzeitig Naturgenuss-Gastgeber berichtete von einer sehr positiven Gäste Resonanz zu regionalen Produkten im Restaurant. „Der Kunde sieht den Mehrwert der Naturgenuss Produkte“, bescheinigte Hubert Lanz und bestätigte damit auch die Erfahrungen weiterer Tourismus-Partner wie Steffi Klöckner. Die Inhaberin der Birkenhof Brennerei und Naturgenuss Erzeugerin konnte im Rahmen der Vorstellung aktueller regionaler Erfolgsprodukte wie den Westerwälder Whisky und Westerwälder Gin von rund 20.000 Besuchern berichten, die die Brennerei jährlich besuchen. „Dabei nutzen sie auch die genussreichen Erlebnisangebote und suchen im Brennerei-Shop durchaus auch nach weiteren regionalen Produkten aus dem Westerwald“, weiß Steffi Klöckner.
Den Bogen des anregenden Austauschs beschlossen Wendelin Abresch vom Wällermarkt und Stefan Heinrichs vom Geflügelhof Heinrichs in Bruchhausen. Als Naturgenuss-Erzeugerpartner setzt Heinrichs in Sachen Direktvermarktung ebenfalls auf Kooperation. Der Inhaber des Geflügelhofs forderte die Anwesenden auf, die Netzwerkarbeit zu intensivieren, nach neuen Kooperationen Ausschau zu halten und miteinander, statt gegeneinander die Region touristisch weiterzuentwickeln.
Abgerundet wurde das vierte Netzwerktreffen durch eine Tour durch die Kulturstadt: „Die Stadtführung mit dem Geschichtsverein Unkel e.V. und Stadtarchivar Wilfried Meitzner durch das geschichtsträchtige Unkel war das passende Finale eines lohnenswerten Austauschs, dessen Ergebnisse über den Tag und das Ereignis hinaus nachhallen“, freut sich Naturgenuss-Projektleiter Jörg Hohenadl.
Vorbereitet worden war das „Vernetzungstreffen der touristischen Betriebe im Landkreis“ beim dritten Netzwerktreffen in Neuwied. Generell ist die Ausrichtung des Formats darauf angelegt, mit einem ansprechenden Angebot noch mehr Gäste in die Region zu bringen. „Nur durch ein vielfältiges und zugleich intaktes Spektrum an Leistungen kann der Landkreis für Wanderer, Radfahrer und Kulturinteressierte gleichermaßen attraktiv gestaltet werden“, unterstreicht Landrat Hallerbach die Zielvorgabe.