Ein Bächlein schlängelt sich über saftig grüne Wiesen sanft den Hügel einer Pferdeweide hinunter, nebenan darf sich ein Weiher in Sicherheit wiegen, kostbares Nass zu erhalten, wenn ihm danach dürstet. Was jetzt wie ein romantisches Idyll aus einem Heimatfilm entflossen anmutet, ist das gute Ende eines langen Weges mit dem nüchternen Titel: Die Renaturierung des Burbachs bei Thalhausen ist abgeschlossen.
„Die Vollendung ist sowohl ein großes Plus für die Ökologie wie auch eine optische Aufwertung für Thalhausen“, fasst Landrat Achim Hallerbach den doppelten Mehrwert zusammen. Darüber freuten sich neben dem Landrat und dem 1. Kreisbeigeordneten Philipp Rasbach auch der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rengsdorf-Waldbreitbach, Hans-Werner Breithausen, Ortsbürgermeister Florian Schäfer sowie Friedhelm Kurz, Sprecher der „Nothilfe Burbach“.
Auf einer Länge von mehr als einem Kilometer konnte der Bachlauf in zwei Teilbereichen seit dem Beginn der Arbeiten im Frühjahr wieder seinem ursprünglichen Bett zugeführt werden, nachdem die Verrohrung entsorgt- und durch eine Brücke ersetzt worden war. Zudem ist die Durchgängigkeit des Burbachs wieder gewährleistet. Der sogenannte Brandweiher ist nämlich nicht mehr unmittelbarer Bestandteil des Fließgewässers; über eine Ableitung mit Siebvorrichtung kann aber nach Bedarf Wasser eingespeist werden.
Von den 236.000 Euro Gesamtkosten wurden 80 Prozent vom Land Rheinland-Pfalz gefördert, einen weiteren Zuschuss in Höhe von 26.000 Euro gab es von Seiten der Stiftung Natur- und Umwelt Rheinland-Pfalz und für die restlichen 30.000 Euro zeichnete die Verbandsgemeinde Rengsdorf-Waldbreitbach verantwortlich.
Im Hinblick auf die eigentliche Durchführung waren die
Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, das Planungsbüro Igedo aus
Flammersfeld und das Altenkirchener Landschaftsbauunternehmen Börgerding mit im
Boot. Für den gesamten Bereich sind Anpflanzungen vorgesehen, die bis Ende
Oktober vollendet sein sollen.
Dass die Renaturierung gelingen konnte, ist ganz offenbar auch Geduld, Zuversicht und Gemeinsinn zu verdanken: „Nach der schlimmen Havarie im Jahr 2012 ist es gelungen, alle Akteure nicht nur an einen Tisch zu bekommen, sondern auch dort zu halten. Zugleich ist die Bürgerschaft mitgenommen worden, so dass aus der Krise eine Riesenchance geworden ist“, spricht Landrat Achim Hallerbach von einem „deutlichen Zugewinn für Thalhausen, der hervorragend geplant und ebenso umgesetzt worden ist.“
Wer der Natur etwas zurückgibt, steigert die Lebensqualität, weiß Friedhelm Kurz von der Bürgerinitiative „Nothilfe Burbach“ ebenfalls nur zu gut. Wie die personifiziert treibende Kraft hinter der Renaturierung berichtet, seien seitdem innerhalb kürzester Zeit wieder Mikroorganismen, aber auch größere Fauna, die zuvor verschwunden war, im Burbach wieder heimisch geworden. Deutliche Hinweise also auf eine Verbesserung der Gewässerstrukturgüte. „Unser Hilfskonzept für den Burbach hat offensichtlich gefruchtet“, ist Friedhelm Kurz zufrieden. Die Natur auch.