Kurz vor dem Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober schenkte Landrat Achim Hallerbach 28 Einzelpersonen aus zwölf Nationen einen ganz persönlichen Feiertag: Die offizielle Einbürgerung.
Bei einem Festakt im Roentgenmuseum konnte der Landrat die deutsche Staatsbürgerschaft an 15 Frauen und 13 Männer aus Russland, Syrien, der Türkei, dem Irak, Nigeria, Afghanistan, Polen, Serbisch-Kosovo, Kosovo, Albanien, der Ukraine und Vietnam verleihen. Dass auch die Flagge der Europäischen Union von zwölf goldenen Sternen geschmückt wird, wertete Achim Hallerbach als eine zuversichtlich stimmende Parallele: „Die europäische Einheit hat auch Deutschland im Herzen Europas jahrzehntelang den Frieden in Freiheit gesichert. Wer dazugehören möchte, muss dazu beitragen, dass dieser Zustand gewährleistet bleibt“.
Wie der Landrat weiter betonte, zählen die Identifikation mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung ebenso wie die Beherrschung der deutschen Sprache zu den wesentlichen Voraussetzungen gelungener Integration. Der glaubhafte Wille zur Integration sei wiederum eine logische Konsequenz, die sich aus der Verleihung der Staatsbürgerschaft ergebe: „Einbürgerung ist nicht eine nur mit Rechten verbundene Auszeichnung, als vielmehr Verpflichtung“, stellte der Landrat klar.
So nahm Achim Hallerbach den 28 Frauen und Männern der zwölf Herkunftsländer vor der Verleihung ihrer Einbürgerungsurkunden als äußerem Zeichen der Identifikation auch das gemeinsame Bekenntnis zum Grundgesetz der Bundesrepublik und dessen Werten ab. Zu diesen demokratischen Werten würden eben auch Offenheit und Respekt zählen. „Gleiche Chancen für Mädchen und Jungen unabhängig von ihren persönlichen Lebensentwürfen und Orientierungen auf Grundlage eines humanistischen Menschenbildes sowie von Recht und Gesetz, sind für unser Staatswesen ebenso prägend wie der Schutz von Minderheiten“, hob Achim Hallerbach vor allem die Unantastbarkeit der Menschenwürde aus Artikel 1 des Grundgesetzes hervor.
Meinungsverschiedenheiten müssten über Argumente unter gleichberechtigten Partnern gelöst werden; zudem gelte es, Solidarität mit jenen zu üben, die aus eigener Kraft nicht ausreichend für sich sorgen könnten.
In diesem Zusammenhang rief Landrat Hallerbach die Neubürgerinnen und Neubürger dazu auf, sich mit ihren ganz persönlichen Talenten im positiven, rechtsstaatlichen Sinne für die Stabilität eines weiterhin demokratisch verorteten Deutschland zu engagieren und damit einen wesentlichen Beitrag gelungener Integration zu leisten.
Die Gesellschaft benötige eine solche Leistung ebenso wie die freiheitlich-demokratisch verortete Mitwirkung im Ehrenamt mehr denn je.
Seit dem Jahr 2008 hat die Einbürgerungsstelle der Kreisverwaltung Neuwied 6073 Anträge auf Erteilung der deutschen Staatsbürgerschaft erhalten, 850 davon befinden sich im offenen laufenden Verfahren. Bewilligt davon wurden davon bis jetzt 4980 Anträge. Achim Hallerbach richtete seinen ausdrücklichen Dank an Klaus Flesch, Carsten Schäfer und Heike Hanf-van der Stehen von der Einbürgerungsstelle für ihre menschliche und fachkundige Begleitung des Einbürgerungsverfahrens. Zugleich dankte der Landrat Ariane Kirst de Pedro, die eigens zu diesem Anlass ausgewählte Kompositionen auf dem Flügel zu Gehör brachte.