Landrat Achim Hallerbach würdigte die Persönlichkeit Hans-Werner Kaiser als „Leuchtturm und Vorbild für den Kreis Neuwied“ und bezeichnete das Ehrenamt als wesentliche Säule des gesellschaftlichen Miteinanders. In seiner Gratulation für die kommunale Familie lobte der Landrat mit Blick auf das Wirken des Preisträgers zum einen die eigene, innere Haltung: „Hans-Werner Kaiser stellt sein uneingeschränktes ehrenamtliches Engagement überhaupt nicht in Frage. Ob Karneval, ob Kolping ob Heimatverein, ob Pfarrgemeinderat und natürlich den großen VdK Kreisverband“. Zugleich hob er dessen ehrenamtliche Begeisterung und die tiefe Verwurzelung in und für die Heimat hervor: „Die gute Entwicklung der Heimat ist ihm wichtig. So in Bad Hönningen, im Kreis Neuwied bis hin auf Landesebene und in den unterschiedlichsten Segmenten: Kirche, Brauchtum, Soziales, Kommunalpolitik, Senioren und Behinderte, bis hin zum Bahnlärm.“ Schließlich würdigte Achim Hallerbach die Leidenschaft des Preisträgers für Projekte, für die Menschen und für die Region, denen der ganze Einsatz Hans-Werner Kaisers gelte: „Kein ehrenamtliches Engagement läuft automatisch, von selbst. Um Projekte umzusetzen, Ziele zu erreichen, muss man dafür brennen, andere Menschen überzeugen und sie zu gewinnen, mitzumachen. Das hat Hans-Werner Kaiser in den vielen Jahren immer wieder geschafft. Mit Hans-Werner Kaiser würdigen wir heute einen verdienten Empfänger der Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz. Ein Leuchtturm und Vorbild für den Kreis Neuwied. Die Verleihung der Ehrennadel ist Zeichen der Wertschätzung und des Respekts gegenüber dem Ehrenamt. Herzlichen Glückwunsch!“
25 Jahre lang gestaltete Hans Werner Kaiser die Geschicke seiner Stadt und Verbandsgemeinde mit: 1999 trat er in den Stadtrat von Bad Hönningen ein. Neben dem Stadtratsmandat, das er bis 2024 innehatte, war er von 1999 bis 2004 Erster Beigeordneter der Stadt. Parallel dazu war er von 2009 bis 2024 Mitglied des Verbandsgemeinderates Bad Hönningen und dort in verschiedenen Ausschüssen tätig. Von 2010 bis 2016 war er zweiter Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Bad Hönningen. 2008 erhielt er für sein besonderes Engagement für seine Heimatstadt den Stadtorden.
In der Kolpingfamilie Bad Hönningen war Hans Werner Kaiser von 1969 bis 1996 fast durchgehend als Schriftführer tätig und gehörte auch von 2005 bis 2008 dem Vorstand an. Zusätzlich brachte er sich von 1970 bis 2008 als aktives Mitglied der Theater-Laienspielgruppe der Kolpingfamilie ein. Auch über Bad Hönningen hinaus engagierte er sich für die Kolpingfamilie: Von 1976 bis 1999 war er Mitglied im Vorstand des Bezirksverbandes Rhein-Wied, unter anderem als Bezirksvorsitzender von 1990 bis 1999. In dieser Zeit gehörte er zudem dem Vorstand des Kolping-Gebietsverbandes Koblenz an. Von 1997 bis 1999 saß er im Fachausschuss Sozial- und Berufsbildungspolitik des Kolping-Diözesanverbandes Trier.
Mitglied im Sozialverband VdK wurde Hans Werner Kaiser 1975. Von 1987 bis 1990 übte er das Amt des Schriftführers im VdK-Ortsverband Bad Hönningen aus, den er seit 1990 leitet. Von 1991 bis 2003 war er Beisitzer im Vorstand des Kreisverbandes Neuwied, davon von 1999 bis 2003 als Behindertenvertreter. 2003 wurde er Schriftführer im Kreisverbandsvorstand und 2005 zusätzlich stellvertretender Kreisverbandsvorsitzender – beide Ämter bekleidete er bis 2013. In dem Jahr wurde er zum VdK-Kreisverbandsvorsitzenden gewählt und im vergangenen Jahr für eine erneute Amtszeit bis 2027 bestätigt. Im VdK-Landesverband brachte er sich von 2015 bis 2023 als Beisitzer ein. Für seine Verdienste erhielt er 1995 die Landesverdienstnadel in Gold des Sozialverbandes VdK Rheinland-Pfalz e.V. und 2007 die Ehrennadel in Gold des Sozialverbandes VdK Deutschland e.V.
Im Behindertenbeirat des Landkreises Neuwied setzte Kaiser sich von 2013 bis 2019 für die Belange von Menschen mit Beeinträchtigungen ein. Von 1990 bis 2011 war er die Schwerbehinderten-Vertrauensperson des Solvay-Werkes Bad Hönningen, davon elf Jahre lang zusätzlich als Gesamt-Vertrauensperson der Solvay-Deutschland GmbH. Seit 1992 ist Hans Werner Kaiser aktives Mitglied der Hönninger Karnevalsgesellschaft 1891 e.V., für die er von 1992 bis 2000 die Öffentlichkeitsarbeit betreute. Unvergessen bleibt seine Rolle als Protokollarius von 1993 bis 2000, als er bei den Prunksitzungen lokale Anekdoten zum Besten gab. Seit 2008 leitet er den Veilchendienstagszug, begleitet das Prinzenteam als Fotograf zu Auftritten und ist auch im Elferrat aktiv.
Zudem unterstützt Hans Werner Kaiser zahlreiche weitere Vereine und Institutionen. So ist er seit 50 Jahren Mitglied im damals neugegründeten Angelsportverein 1974 Bad Hönningen e.V., davon fünf Jahre lang in verschiedenen Funktionen im Vorstand. Seit der Gründung im Jahr 1994 gehört er dem Heimatverein Bad Hönningen und seit 1980 der Deutschen ILCO an, der Selbsthilfevereinigung für Stomaträger und Menschen mit Darmkrebs. Von 2002 bis zur Auflösung des Vereins im Jahr 2022 engagierte er sich als Mitglied im Verein Kirstins Weg, einem Verein zur Förderung der Krebsmedizin. Mitglied ist er außerdem seit 2006 in der Arbeiterwohlfahrt, seit 2012 in der Interessengemeinschaft gegen Bahnlärm und seit 2014 in dem DRK Bad Hönningen. Von 1975 bis 1979 gehörte er dem Pfarrgemeinderat der Katholischen Pfarrgemeinde St. Peter und Paul in Bad Hönningen an. Auch als ehrenamtlicher Richter am Sozialgericht Koblenz übernimmt er seit 1989 bis heute Verantwortung.
SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis dankte Hans Werner Kaiser für sein Engagement und sprach ihm seine Anerkennung aus. Bei der Feierstunde in der SGD Nord waren seine Frau Gabriele Kaiser, Weggefährten sowie kommunale Vertreter anwesend. Hans Werner Kaiser mit der Landesverdienstmedaille auszuzeichnen geht auf eine Anregung von Guido Job zurück, dem früheren Stadtbürgermeister von Bad Hönningen.