Auf dem Kreisfeuerwehrtag in Vettelschoß hat Landrat Achim Hallerbach eindringlich eine Stärkung des Katastrophenschutzes auf allen Ebenen gefordert: „Bevölkerungsschutz ist unverzichtbare Daseinsvorsorge. Wir müssen katastrophentüchtig werden“, interpretierte Achim Hallerbach die Wortschöpfung des Bundesverteidigungsministers anlassbezogen um.
Neben der gebündelten Kraft der Landkreis-Feuerwehren mit BKI Holger Kurz an der Spitze sowie dem der Chef des Landesfeuerwehrverbandes Rheinland-Pfalz, Frank Hachemer, und der obersten Katastrophenschützerin des Landes, LBI Dr. Kirstin Eisenhauer, vernahmen im Forum am Blauen See auch der Leiter der Polizeidirektion Neuwied, Thorsten Runkel, und zahlreiche Bürgermeister die Ausführungen des Landrats, der die Einrichtung eines Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz unter Federführung von Dr. Eisenhauer entsprechend begrüßte.
Zugleich wies Achim Hallerbach darauf hin, dass der
Landkreis Neuwied mit seinen „hochmotivierten Einsatzkräften“ im Verbund mit
BKI Holger Kurz und dessen Stab sowie in Kooperation mit den benachbarten
Landkreisen in den vergangenen fünf Jahren einige Maßnahmen im Sinne eines
effizienten Brand- und Katastrophenschutzes auf den Weg bringen konnte.
Dazu zählen etwa die Schaffung des modernen Lagezentrums im Neuwieder Industriegebiet Distelfeld, das Materiallager, der Hochwasserschutz und der Ausbau eines zeitgemäßen Sirenensystems.
Die „Zeitenwende“ gelte auch für den Brand- und Katastrophenschutz. „Wir brauchen den Aufwand in den Schutz unserer Bevölkerung mit dem wichtigen Baustein der Professionalisierung – etwa durch stetiges Training und Optimierung des Meldewesens zur Gefahrenabwehr – ebenso wie finanzielle Mittel. Herausforderungen warten nicht auf Förderprogramme“, betonte Achim Hallerbach und mahnte Flexibilität unter Berücksichtigung regionaler Besonderheiten sowie personelle Verstärkungen an.
Den Ansatz des Landrats griffen LBI Dr. Eisenhauer und der Inspekteur des Brand- und Katastrophenschutzes des Landkreises, Holger Kurz, in ihren Ausführungen auf. „Mit der Neustrukturierung des Brand- und Katastrophenschutzes auf Landesebene in Form des Landesamtes tragen wir dem Bedarf auch in institutioneller Form Rechnung“, erklärte Frau Dr. Eisenhauer, die wie Holger Kurz für eine verstärkte Systematisierung im Sinne besser Wirksamkeit plädierte.
Dabei hoben beide die Bedeutung der Kommunikations-
und Informationspolitik hervor. „Nach außen wie innen müssen die entsprechenden
Kanäle stringent aufgestellt sein, wobei die Kommunikationspolitik immer nur so
gut sein kann, wie die Menschen die sie mit Informationen befeuern müssen“, erklärte
Holger Kurz und unterstrich ebenfalls, dass im Ernstfall auch die Übernahme von
Kommandobefugnissen zielführend zur Sicherheit der Bevölkerung beitragen könne.
Abgerundet wurde die Arbeitstagung zum Kreisfeuerwehrtag, die in die Feierlichkeiten zum 125-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Vettelschoß eingebettet war, durch eine Reihe von Ehrungen und Beförderungen. Musikalisch untermalt wurde der Kreisfeuerwehrtag durch die „Kuhle Musikanten“.