Kreis Neuwied. Wer einmal den Lateinunterricht besuchte, dürfte die Redewendung des Philosophen Seneca im Schlaf aufsagen können: „Non scholae, sed vitae discimus – nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir“. Eine Weisheit, die Annemarie Unger schon rein beruflich für sich verinnerlicht hat. Von Landrat Achim Hallerbach wurde die langjährige Schulsekretärin an der Robert-Krups-Realschule+ in Irlich kürzlich in den Ruhestand verabschiedet.
„Mein ganzer Schuldienst war ein einziges lernen für das Leben“, zog die Neu-Pensionärin im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Kreishaus mit dem Landrat, der Büro- und Referatsleitung, dem Leitenden Staatlichen Beamten und dem Personalrat ein entsprechend positives Fazit ihrer zuweilen auch seelsorgerisch anmutenden Tätigkeit, die auch von Achim Hallerbach gewürdigt wurde.
„Ihre Lebenserfahrung hat Annemarie Unger in ihrer
Aufgabe als Schulsekretärin und bei der Schulbuchausleihe an viele Eltern
weitergeben können und dies nicht als reine Pflichterfüllung gesehen“, lobte
der Landrat die in Wissen geborene, gelernte Einzelhandelskauffrau: „Gerade während
der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, wie wichtig mentale Unterstützung auch in
Form der Vermittlung von Erfahrungswerten ist“, zollte Achim Hallerbach
Respekt.
Nach Übertragung der Schulträgerschaft war Annemarie Unger am 1. August 2010 zum Kreis Neuwied, für den sie dann 14 Jahre wirkte, gewechselt. Zuvor hatte die Mutter von zwei Kindern unter anderem bei der Stadtverwaltung Neuwied gearbeitet.
Außer über Wertschätzung und beste Wünsche für eine erfüllte Zeit im Ruhestand in Gesundheit und Freude durfte sich Annemarie Unger auch über greifbaren Dank in Form einer Urkunde und einem bunten Blumenstrauß freuen – letzterer sozusagen als Wegweiser für ein farbenfrohes Pensionärs-Dasein.