Wer „Tabula Rasa“ macht, räumt gründlich auf und möchte den kompletten Neubeginn. Der passende Titel also für den gleichnamigen Müllsammelwettbewerb des Landkreises Neuwied, unter dem sich die Schulen im gesamten Kreisgebiet in Kooperation mit der Abfallwirtschaft des Landkreises (AöR) seit 2022 für Natur und Umwelt einsetzen.
Nach dem erfolgreichen Start im vergangenen Jahr konnten Landrat Achim Hallerbach und Jörg Schwarz, Vorstand der Abfallwirtschaft im Landkreis Neuwied, jetzt wieder drei Schulen auszeichnen, die sich in besonderer Weise einen Namen beim richtigen Umgang mit Müll und den Folgen des zunehmenden Abfalls für Mensch und Natur gemacht hatten.
Der 1. Preis ging an die Realschule Neustadt/Wied, auf Rang 2 findet sich die IGS Neuwied wieder und für den dritten Platz würdigten Achim Hallerbach und Jörg Schwarz das Wiedtal-Gymnasium Neustadt/Wied.
„Obwohl wir ein sehr gutes und bürgernahes Entsorgungssystem im Kreis Neuwied haben, fanden die Schülerinnen und Schüler von Plastikabfällen jeglicher Art über Bauschutt bis hin zu Einkaufswagen oder auch Autoreifen wieder die vielfältigsten Abfälle in der Natur. Das muss einfach nicht sein“, warnt Achim Hallerbach aus gutem Grund.
Denn gerade für Tiere werden die teilweise giftigen und plastikhaltigen Müllhaufen zum tödlichen Verhängnis. Zudem können Glasflaschen und ähnliche Abfälle im Sommer Waldbrände auslösen.
Umso wichtiger ist es, dagegen anzugehen.
In diesem Zusammenhang dankte Landrat Hallerbach ausdrücklich Andrea Berkholz, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit der Abfallwirtschaft, Klimaschutzmanagerin Janine Sieben sowie Klimaanpassungsmanagerin Angelina Zahn die das „Tabula Rasa-Projekt“ federführend begleitet hatten.
Der Landkreis würdigte den „Tabula Rasa“- Einsatz aber nicht nur mit Worten, sondern auch mit Preisgeldern an die siegreichen Schulen, die wiederum für Nachhaltigkeitsprojekte eingesetzt werden sollen.
Dazu zählt beispielsweise eine sogenannte „Schatteninsel“ für den Schulhof: Die begrünte Pergola bringt an heißen Tagen Kühlung und macht den Schulhof ein bisschen grüner.
Ein Hochbeet für Kräuter oder Gemüse sowie ein sinnvolles Insektenhotel zählen ebenfalls zu den „grünen Modellen“, in die die Gelder fließen. Diese Angebote enthalten auch das dazugehörige Saatgut für Blühwiesen, Hitze beständige Rankpflanzen oder die passenden Schichten im Hochbeet.
In diesem Jahr haben 912 Schülerinnen und Schüler - von der Grundschule bis zum Gymnasium - teilgenommen. Über 20 Kubikmeter Müll sammelten die Schülerinnen und Schüler auf, dies entspricht ungefähr über 40 Badewannen komprimiertem Müll.
Bei solchen Zahlen ist es nur folgerichtig, dass die erfolgreiche Aktion im kommenden Jahr wieder gestartet werden soll.