Für die Gleichstellungsbeauftragten von Landkreis und Stadt Neuwied steht fest: Gewalt an Frauen ist absolut inakzeptabel und nicht zu entschuldigen. Für viele Frauen bildet gerade das Schreckens-Szenario von Gewalt in engen sozialen Beziehungen den traurigen Alltag ab.
Um noch mehr Aufmerksamkeit für diese zu oft verschwiegene Thematik herzustellen, unterstützen der Landkreis Neuwied und die Stadt den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am Samstag, 25. November 2023.
Gemeinsam mit den Mitgliedern des
Arbeitskreises gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen und
Partnergruppierungen, sind in Kreis und Stadt wieder Informationsstände an
verschiedenen Orten wie folgt zu finden:
- Am Freitag, 24.11., 10-12 Uhr in Rengsdorf, REWE Parkplatz
- Am Freitag, 24.11., 14-16 Uhr in Neuwied Innenstadt, ehemals Orsay
- Am Freitag, 01.12., 13-15 Uhr in Unkel, Vorteilcenter
Aufklärung tut not – dies
zeigen die traurigen Zahlen: Über 80 % der Gewalttaten werden an Frauen verübt.
Auch nach der Corona-Pandemie nimmt die Zahl der Delikte nicht ab - im
Gegenteil. 157.550 Fälle schlagen im wahrsten Wortsinn im Jahr 2022 zu Buche;
das entspricht einem Zuwachs von 9,4 % im Vergleich zum Vorjahr. Und hier
handelt es sich auch nur um diejenigen Delikte, die im „Lagebild Häusliche
Gewalt“ des Bundeskriminalamtes erfasst wurden.
Wenngleich das Thema Gewalt an Frauen mittlerweile in der Öffentlichkeit mehr Präsenz bekommen hat, ist die Tabuisierung eher die Regel.
Erst kürzlich hatte eine Umfrage von PLAN International aufgezeigt, dass gerade auch viele junge Männer Gewalt als ein angemessenes Mittel der Machtdemonstration ansehen. „Es ist die Gesellschaft, die hier ganz klar Stellung beziehen muss“, sagt Daniela Kiefer, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Neuwied.
Jede dritte Frau wird im Laufe ihres Lebens Opfer von Gewalt, so die Statistik. In diesem Zusammenhang betont Daniela Kiefer die Notwendigkeit, auch im nahen, familiären Umfeld die Augen nicht zu verschließen.
Trotz guter struktureller Ansätze reiche die Kapazität der Hilfe- und Unterstützungsangebote in Rheinland- Pfalz noch lange nicht aus. Ein weißer Fleck ist allerdings Geschichte: Seit nunmehr einem Jahr gibt es in Neuwied die so genannte Kinder- Interventionsstelle. Das Beratungsangebot richtet sich an die von der Gewalt an ihren Müttern (mit-)betroffenen Kinder.