Kreis Neuwied. Das Solarbotschafter-Projekt der Neuwieder Kreisverwaltung ist ein riesiger Erfolg. Mehr als 30 „Nachbarschafts-Berater“ haben in den vergangenen Monaten unzählige Gespräche geführt und dem ohnehin boomenden Photovoltaikausbau im Kreis Neuwied zusätzlichen Antrieb gegeben. Kürzlich trafen sie sich zum dritten „Gipfeltreffen“ im Kreishaus, um auch den Austausch untereinander weiter zu fördern. Landrat Achim Hallerbach und Klimaschutzmanagerin Janine Sieben nahmen das zum Anlass, die nächste Stufe zu zünden: Sie riefen das Projekt „Wärmebotschafter“ aus.
Bei dieser Weiterentwicklung des Erfolgskonzeptes bleibt die Grundidee gleich: Bürger beraten Bürger – ohne eigene Verkaufsabsicht. Neutral. Aus dem Bedürfnis heraus, selbst gemachte Erfahrungen zu teilen und bei der Energiewende mitzuhelfen. „Der Markt ist unübersichtlich. Es gibt viel Informationsbedarf. Wer könnte den besser erfüllen als jemand, der ein System selbst getestet hat und vielleicht schon einige Jahre damit lebt?“, fragt Sieben und erklärt, dass „der ein oder andere aus dem Solarkreis“ bereits Beratung bezüglich erneuerbarer Wärme in Form von Solarthermie anbietet.
„Wir wollen dieses Angebot jetzt erweitern und suchen Bürgerinnen und Bürger, die ihre Erfahrungen mit Wärmepumpen, Pelletkesseln oder Heizkaminen teilen möchten. Menschen, die mit erneuerbaren Energien den Heizwärmebedarf ihres Hauses unterstützen oder sogar decken“, sagt sie. „Wir suchen Menschen, die aus Sonnenstrom Warmwasser erzeugen und diese Erfahrungen gerne an andere weitergeben. Denn sie können mit Recht stolz darauf sein, eine kleine Verbrauchsrechnung zu haben“, betont die Klimaschutzmanagerin.
Landrat Achim Hallerbach freute sich über die Initiative und wertete es als erfreuliches Zeichen, dass sich nicht nur vier Solarbotschafter spontan bereiterklärt haben, zusätzlich als Wärmebotschafter zur Verfügung zu stehen, sondern dass auch die Handwerkskammer Koblenz mit Schornsteinfegermeister Michael Kasperski ihre fachliche und produktunabhängige Unterstützung zugesagt hat.
Landrat Achim Hallerbach zeigte sich beim „Gipfeltreffen“ der Solarbotschafter deshalb überzeugt, dass die „Wärmebotschafter“ genauso erfolgreich werden. „Wir bauen darauf, dass wir uns bei der Energiewende gemeinsam helfen. Nur so kann sie gelingen. Und die Menschen nehmen das Beratungsangebot gern an“, sagte er und machte deutlich, dass die gesteckten Klima-Ziele nur erreicht werden können, wenn auch die Bürger mitmachen. „Das haben wir auch in unserer Solaroffensive für die Jahre 2022 bis 2024 festgeschrieben: Wir wollen unsere kommunalen Liegenschaften mit Photovoltaik belegen, das allein aber reicht nicht. Wir wollen auch die Privaten unterstützen“, betont Landrat Achim Hallerbach. Er hielt in diesem Zusammenhang fest, dass der Kreis Neuwied zur Erreichung der Ziele auch konstruktiv und erfolgreich mit den Nachbarkreisen zusammenarbeitet.