Gesundheit ist Top-Thema im Kreishaus

Information über aktuelle Aktivitäten im Ausschuss „Landkreis 2030“

Kreis Neuwied. Der drohende bzw. teils schon bestehende Mangel an Haus- und Fachärzten treibt Landrat Achim Hallerbach bereits seit längerer Zeit um.

„Wir wissen um die Situation und den altersbedingten Nachbesetzungsbedarf im haus- und fachärztlichen Bereich und bei den Psychotherapeuten - und wir wissen auch, dass es die Aufgabe der Kassenärztlichen Vereinigung ist, im Rahmen ihres Sicherstellungsauftrags für eine angemessene ärztliche Versorgung Sorge zu tragen. Das wird aber leider immer schwieriger, wie verschiedene Beispiele aus unserem Landkreis zeigen“, beschreibt der Landrat die aktuelle Situation.

Im Rahmen der Daseinsvorsorge für die Bürgerinnen und Bürger geht der Landkreis Neuwied deshalb unterschiedliche Wege – mit dem einen Ziel: Auch in Zukunft eine gute ärztliche Versorgung für die Menschen im Kreis sicherzustellen. Intelligente Lösungen sind also gefragt. So setzt der Landkreis etwa im Rahmen des Digitalprojekts "MeineGesundheit - Digital.Nah.Neuwied" darauf, die Gesundheitsversorgung durch moderne Technologien zu unterstützen.

Projektmanagerin Franziska Beckmann präsentierte jüngst den Mitgliedern des Ausschusses „Landkreis 2030 – Regional- und Kreisentwicklung“ den aktuellen Stand des Projekts. Das zielt darauf ab, neue digital unterstütze Lösungsansätze für die Sicherstellung der zukünftigen medizinischen und pflegerischen Versorgung im ländlichen Raum zu finden.

Zwei große Veranstaltungen haben die Relevanz unseres Projekts bereits verdeutlicht. Die breit angelegte Bürgerbefragung zur gesundheitlichen Versorgung im Kreis Neuwied, vor wenigen Wochen in Oberhonnefeld-Gierend vorgestellt, lieferte wertvolle Erkenntnisse, die direkt in die Projektentwicklung einflossen. Zusätzlich fand ein Ärzteworkshop in Linz statt, bei dem zukunftsweisende Konzepte zur Sicherstellung der Gesundheitsversorgung diskutiert wurden", erläuterte Franziska Beckmann. "Die unmittelbar bevorstehende Entwicklung des Gesundheitsportals 'MeineGesundheit - Digital.Nah.Neuwied' wird es den Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen, umfassende gesundheitsbezogene Informationen und Angebote digital abzurufen."

 

„Das beste Rezept gegen den Ärztemangel ist sicherlich, gar nicht erst krank zu werden“, weiß Rita Hoffmann-Roth vom Kreis-Gesundheitsamt. Sie koordiniert ein weiteres Projekt des Kreises, das vor allem die Gesundheitsförderung und Prävention von Erkrankungen zum Ziel hat. In den Bereichen Ernährung, Bewegung und Soziale Teilhabe waren von Bürgern und Experten in vorangegangenen Netzwerkkonferenzen Gesundheitsziele und erste Maßnahmenideen entwickelt worden, die nun durch den Ausbau von Mittagstischangeboten für Senioren, Ernährungsworkshops oder den Ausbau von Bewegungsangeboten praktisch umgesetzt werden. Viele einzelne Angebote vor Ort sollen Menschen bei einer gesunden Lebensführung unterstützen und letztlich zu einem umfassenden gesundheitsfördernden Angebot zusammenwachsen.

In der Ausschusssitzung wurde intensiv sowohl über Präventionsmöglichkeiten wie auch über die Zukunft der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum diskutiert. Dabei wurde deutlich, dass es von großer Bedeutung ist, die niedergelassenen Ärzte für die digitale Transformation zu gewinnen und gleichzeitig junge Ärzte für den Landkreis zu begeistern. „Wir müssen uns auf Veränderungen einstellen; deshalb sind wir gut beraten, diesen Prozess aktiv zu begleiten sowie im Rahmen der Möglichkeiten mitzugestalten“, so Landrat Achim Hallerbach.

Eine dieser Gestaltungsoptionen des Kreises ist das Mediziner-Camp. Es findet erstmalig vom 13. bis 15.09. in Kooperation mit einer Hausarztpraxis und den Krankenhäusern statt. Es soll angehende Medizinerinnen und Mediziner davon überzeugen, dass es sich im Landkreis Neuwied gut arbeiten und leben lässt. Geplant ist auch eine Unterstützung der ärztlichen Weiterbildung.

"Wir sind uns der Herausforderungen bewusst und werden als Landkreis aktiv daran arbeiten, die Gesundheitsversorgung für die Bürgerinnen und Bürger zukunftsfähig zu gestalten. Der rege Austausch und die konstruktive Diskussion in dieser Sitzung sind ein wichtiger Schritt auf diesem Weg", so Landrat Achim Hallerbach.

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