„Wenn
einer der acht ältesten Kreiswaldbauvereine im ganzen Land sein 50-jähriges
Bestehen feiert, dann ist das für mich als Landrat alles andere als ein Pflichttermin“,
sagte Landrat Achim Hallerbach bei seiner Rede anlässlich der Jubiläumsfeier, „Ich
danke dem Kreiswaldbauverein, der Forstbetriebsgemeinschaft und allen
ehrenamtlich Engagierten, die ihren Einsatz „unserem“ Wald widmen und dafür
sorgen, dass unser Wald seine unterschiedlichen Funktionen erfüllen
kann. Danke für den engagierten Einsatz in den vergangenen 50 Jahren rund
um unsere „Schatz- und Vorratskammer“.“
Der
Kreis Neuwied hat einen überdurchschnittlich hohen Waldanteil. Fast
45 Prozent der Bodenfläche des Kreises sind bewaldet, was deutlich mehr ist als
der Durchschnitt aller rheinland-pfälzischen Landkreise. Das Landschaftsbild in
unserer Region wird durch den Wald stark geprägt und das wirkt sich auch auf
das Arbeiten und Leben vor Ort aus. Der Wald ist einer der Garanten für ein
gutes Leben im Kreis Neuwied, er ist Klimaschützer Nr. 1, Wirtschaftsfaktor und
Naherholungsgebiet.
Im gesamten Landkreis gibt es 18.000 private Waldbesitzer mit rund 9.000 Hektar Waldfläche. Somit ist rein statistisch fast jeder Zehnte Kreiseinwohner Waldbesitzer. Damit verbunden ist eine starke Zergliederung und Kleinparzellierung – und zwar historisch bedingt durch die Realerbteilung. Das bedeutet, dass der Waldbesitz einer Familie unter den Erbberechtigten gleich aufgeteilt wird. Diese Aufteilung findet bei jedem Erbgang statt, sodass die Parzellen stetig kleiner werden. Eine Bewirtschaftung dieser Waldflächen wird dadurch immer schwieriger. Darüber hinaus setzen Klimawandel, Dürre, Hitze und Schädlinge dem Wald zu und schwächen seine Leistungsfähigkeit. Umso wichtiger ist es, dass der Wald eine starke Lobby hat – so, wie in dem Kreiswaldbauverein Neuwied e.V. bzw. der Forstbetriebsgemeinschaft.
Ein aktuelles Gutachten des Instituts der Deutschen Wirtschaft zeigt übrigens, dass bewirtschaftete Wälder insbesondere in ökologischer Hinsicht am effektivsten sind. Sie leisten einen deutlich höheren Beitrag zur CO2-Kompensation als unbewirtschaftete Wälder. „Deshalb brauchen wir keine ideologisch geprägte Debatte, verordnete Beschränkungen und Verbote für unseren Wald. Wir brauchen wie bisher einen gesunden Menschenverstand! Als Landrat werde ich mich weiterhin für unsere Land- und Forstwirtschaft einsetzen“, betont Landrat Achim Hallerbach.