Es gibt Ereignisse im Leben, die können einen Menschen aus der Bahn werfen. Krankheit, Trennung oder Arbeitslosigkeit lassen auch schnell die Finanzen außer Kontrolle geraten. 5,88 Millionen Bürger gelten so in Deutschland aktuell als überschuldet. Vorurteile und Unwissen führen dazu, dass diese Menschen oft frustriert und hilflos am Rande der Gesellschaft leben.
Dagegen engagiert sich die
Schuldnerberatung der Diakonie. Denn „Schulden haben, ist etwas anders als
,schuld sein‘“, unterstreicht Pfarrerin Renate Schäning. Auch der Kreis Neuwied
unterstützt dabei gern, wie Landrat Achim Hallerbach betont. „Das Problem wird
leider immer drängender“, hat auch er beobachtet und freut sich deshalb, dass
im viel besuchten Erdgeschoss-Flur des Verwaltungsgebäudes bis zum 7. Juli eine
Ausstellung der Diakonie zu sehen ist, bei der sich verschuldete Menschen
getraut haben, aus der Anonymität herauszutreten und ihr Gesicht zu zeigen. Sie
wollen so helfen, das Thema zu enttabuisieren und eben den Vorurteilen
entgegenzutreten. Außerdem soll deutlich gemacht werden, dass mit Hilfe der
sozialen Schuldnerberatung, die Diakonie und auch Caritas im Kreis Neuwied
anbieten, es möglich ist, trotz großer Geldsorgen wieder einen selbstbestimmten
Lebensweg zu finden. Oder wie es der Titel der Ausstellung auf den Punkt
bringt: „Zwischen Mut und Verzweiflung - Es geht weiter.“
Übrigens: Seriöse Schuldnerberatung ist immer kostenfrei. „Bitte fallen Sie nicht auf falsche Angebote herein“, appelliert Schäning.