Es war ein echter Kraftakt, aber dafür ist jetzt ein großer Meilenstein geschafft: Die Neuwieder Kreisverwaltung hat an den 25 Schulen in ihrer Trägerschaft den Digitalpakt umgesetzt. Praktisch heißt das: Alle 1190 Klassenräumen sind jetzt mit LAN und W-LAN ausgestattet. Zusätzlich verfügen sie über eine digitale Präsentationsmöglichkeit, also entweder einen Beamer oder eine digitale Tafel. Nur in einzelnen Fällen steht noch das Eintreffen der Ware aus. „Die Lieferzeiten sind teilweise lang, aber die Geräte sind sämtlich bestellt“, teilt Mechthild Laupichler als zuständige Schul-Referatsleiterin des Kreises mit.
„Damit geht in den Schulen eine Phase des IT-technischen Ausbaus zu Ende. Seit dem Erstauftrag vor gerade einmal zwei Jahren hat es unsere Projektgruppe geschafft, alle Schulen auf eine moderne, den Bedürfnissen angepasste Ausstattung zu bringen“, hält Landrat Achim Hallerbach erfreut fest. „Eine tolle Teamleistung, es gab nie Stillstand“, betont er, wissend, dass neben Mechthild Laupichler und ihrem Abteilungsleiter Rüdiger David auch Florian Scherer, Christina Junk, Theresa Cyrus, Sebastian Biersch, Kevin Milles, Martin Wagner, Karsten Rodigast, Pascal Köhler-Tepelmann und Ulrich Kütt zur Erreichung dieses Ziels reichlich Überstunden auf sich genommen haben.
„Die Projektgruppe hat über die gesamte Zeit wöchentlich getagt und deshalb immer zügig die notwendigen Entscheidungen treffen können“, sagt Kreisbeigeordneter Michael Mahlert, der ebenfalls von einer „starken und sehr effektiven Leistung der Abteilung und des Kreismedienzentrums ohne externe Beratung“ spricht. Auch die Schulen hätten die guten Ergebnisse explizit gelobt, berichtet er und führt aus, dass zu ihnen ständiger Kontakt bestand – sowohl in Einzelgesprächen, als auch in Sitzungen, an denen die Leiter oder deren IT-Beauftragte teilgenommen haben. „Das ermöglichte ein abgestimmtes und damit auch störungsfreies Miteinander“, nennt Abteilungsleiter Rüdiger David eine „wesentliche Voraussetzung für das schnelle Vorankommen und die Umsetzung „fast in Rekordzeit“. Als Leiter des Kreismedienzentrums und des „Digitalen Kompetenzzentrums Nord“ kommentiert auch Karsten Rodigast zufrieden, dass die Schulen des Kreises Neuwied damit „extrem weit“ sind. „Mit den zur Verfügung stehenden Mitteln ist viel erreicht worden“, freut er sich.
Zwischenzeitlich angekommen ist auch der Bescheid über die Bundesförderung für den Digitalpakt. Nachdem das Land die von den Schulen erarbeiteten Medienkonzepte, die neu geschaffene Infrastruktur und die Beschaffung der Endgeräte überprüft hat, ist die Bewilligung über weitere 2,7 Millionen Euro im Kreishaus eingetroffen. Landrat Achim Hallerbach dankt dem Land in diesem Zusammenhang für die zügige Bearbeitung.
Insgesamt ist damit die Maximalhöhe von 7,4 Millionen bewilligt – und bis auf einen kleinen Rest auch schon eingesetzt worden. Der Kreis Neuwied selbst gibt neben der „Manpower“ rund 700.000 Euro Eigenanteil dazu. „Wir haben nur noch knapp 200.000 Euro übrig, die für spezielle Sachen ausgegeben werden sollen“, sagt Laupichler und nennt „Lego-IT“ und Drohnen für den Technikunterricht als Beispiele.
Sie fügt an, dass bereits vor der Umsetzung dieses „Digipakts I“ für die Schüler und Lehrer an den Schulen des Kreises Neuwied mobile Endgeräte angeschafft worden sind. Auch hier kann Mechthild Laupichler imposante Zahlen nennen: Für die Kinder und Jugendlichen sind 1300 Notebooks und 970 Tablets, für die Lehrer 119 Notebooks und 1150 Tablets gekauft worden – zusammen also mehr als 3500 Rechner, die für den Gebrauch in der Schule und zu Hause ausgeliehen werden. „Die Wahl der Geräte lag jeweils bei den Schulen selbst“, erklärt sie und spricht davon, dass somit alle Lehrer und rund 20 Prozent der Schüler ausgestattet worden sind. Auch die Auswahl, welche Schüler Bedarf haben, lag jeweils bei den Schulen selbst. Unter dem Strich aber haben die Schulen im Kreis Neuwied damit eine weitestgehend einheitliche Ausstattung. Das schafft eine vergleichbare Lernumgebung und erleichtert gleichzeitig den Support der neuen Technik, den seit dem laufenden Schuljahr der Landkreis als Träger gewährleisten muss.