„Als Kreisverwaltung begrüßen wir den Ausbau alternativer Wohnformen ausdrücklich. Indem barrierefreier Wohnraum – auch in Kombination mit Unterstützungsangeboten – in den Ortsgemeinden und Kommunen geschaffen wird, wird die Sozialstruktur in der jeweiligen Region aufgewertet und gestärkt“, machte Mahlert dabei deutlich.
Gemeinschaftlich wohnen – das bedeutet in „La Compostella“, dass die Bewohner ihre Autonomie bewahren, sich aber trotzdem auch gegenseitig unterstützen. Das gemeinsame Ziel aller Anwohner im Segendorfer Wohnprojekt: eine lebendige Nachbarschaft, in der sich alle Bewohner nach ihren Möglichkeiten einbringen und bei Bedarf helfen. Insgesamt sind auf dem Gelände nahe der Wied sechs Einfamilienhäuser und neun Eigentumswohnungen in zwei Mehrfamilienhäusern entstanden. Herzstück ist ein großer Gemeinschaftsbereich, der allen Bewohnern von „La Compostella“ offensteht.
Im Gespräch mit den Bewohnerinnen und Bewohnern wurde deutlich, dass es gerade zu Beginn des Projektes vor allem viel Mut und den Glauben an die Idee brauchte. Denn die Verwirklichung eines Wohnprojektes bindet nicht nur Kapital, sondern braucht auch jede Menge Zeit.
An diesem Punkt machten die Gründungsmitglieder kein Geheimnis daraus, dass es den ein oder anderen Stolperstein zu überwinden galt. So sei offensichtlich geworden, dass an vielen Stellen in der Gesellschaft noch das Bewusstsein für die neuen Wohnformen fehlt. Umso wichtiger war es daher, dass man fachkundige Berater hatte, die bei schwierigen Fragen, zum Beispiel nach Geschäftsform, Haftung und Finanzierung, unterstützen.
Abschließend hielten die Bewohnerinnen und Bewohner von „La Compostella“ fest: „Dort wo neue Wohngebiete entstehen, sollte von Seiten der Kommunen nach Möglichkeit die Schaffung von Begegnungsräumen ermöglicht werden. Das würde die Entstehung lebendiger Nachbarschaften stärken.“