Enkel-Trick, Schock-Anruf, falsche Polizeibeamte: Immer wieder ist in den Zeitungen von den verschiedenen Betrugsmaschen zu lesen, bei denen vor allem ältere Menschen um ihr Erspartes gebracht werden sollen. „Dabei verlieren die Menschen mitunter nicht nur eine Menge Geld, sondern schämen sich hinterher auch noch dafür, auf einen Trickbetrüger reingefallen zu sein. Sie zeigen den Betrug dann nicht einmal an“, weiß der 1. Kriminalhauptkommissar Wolfgang Kluwig, der als stellvertretender Leiter der Neuwieder Kripo immer wieder mit solchen Fällen konfrontiert ist. Das Thema „Seniorensicherheit“ ist ihm so ans Herz gewachsen, dass er sich zum offiziellen „Sicherheitsberater für Senioren“ (SfS) hat weiterbilden lassen. Diese Schulung ist Pflicht für Alle – selbst für Polizisten -, die sich ehrenamtlich in ihren Gemeinden in der Kriminalpräventionsberatung von Senioren engagieren möchten.
Und genau das war auch jüngst Thema bei einem Gespräch im Kreishaus mit Landrat Achim Hallerbach, der Seniorenbeauftragten Carina Corzilius und der Ehrenamtskoordinatorin Kerstin Schwanbeck-Stephan. Wolfgang Kluwig berichtete von den vielfältigen Aufgaben der ausgebildeten Senioren-Sicherheitsberater, die aktiv auf ältere Menschen, Senioreneinrichtungen und auch Vereine in ihren Gemeinden zugehen und die älteren Menschen nicht nur über bestimmte „Maschen“ informieren, sondern ihnen vor allem erklären, wie sie sich schützen bzw. wehren können.
Dass das Thema Seniorensicherheit wichtig und aktuell ist, betonte auch Landrat Achim Hallerbach: „Auch im Kreis Neuwied kommt es immer wieder zu Betrugsversuchen. Dank der Präventionsarbeit kann glücklicherweise in den meisten Fällen schlimmeres verhindert werden. Den Menschen, die sich dafür aktiv einsetzen, die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger zu informieren, gebührt großer Dank. Denn die Konsequenzen sind gravierend, wenn die Betrüger Erfolg haben“, sagte er. „Oft stehen die Senioren dann praktisch vor dem Nichts“, bestätigte auch Kluwig.
Die
Betreuung der Sicherheitsberater für
Senioren ist grundsätzlich Sache der Städte und Gemeinden. Landrat Achim
Hallerbach bot aber trotzdem gern die Unterstützung des Kreises an. So wollen
Kerstin Schwanbeck-Stephan und Carina Corzilius helfen, die im Kreis Neuwied
aktiven Seniorensicherheitsberaterinnen und -beratern untereinander noch besser
zu vernetzen.
Info: Für Menschen, die sich für das Ehrenamt als Sicherheitsberater für Senioren interessieren, sind die Gemeinden vor Ort erste Ansprechpartner als potenzielle Träger der Tätigkeit. Der Träger wendet sich dann an die zuständige Beratungsstelle der Polizei (Polizeipräsidium Koblenz) und meldet den interessierten Bürger zur Ausbildung an.
Allgemeine Informationen zum Thema finden sich auf der Homepage des Ministeriums des Innern und für Sport: