Mit einer einstimmig verabschiedeten Resolution hat der Neuwieder Kreistag ein starkes Zeichen für den Erhalt des Eitorfer ZF-Standorts gesetzt.
Der von gemeinnützigen Stiftungen getragene Konzern aus Friedrichshafen hatte angekündigt, sein Werk an der nordrhein-westfälischen Landesgrenze Ende 2025 zu schließen und die Produktion ins Ausland zu verlagern. Dagegen sprechen sich die politischen Vertreter des Kreises Neuwied nun über alle Parteigrenzen hinweg aus. Der Kreistag des Rhein-Sieg-Kreises hatte eine ähnliche Resolution für den Erhalt verabschiedet.
Im Neuwieder Kreistag forderte
CDU-Fraktionschef Michael Christ als Antragssteller für die Große Koalition,
dass die intensiven Bemühungen des Betriebsrates, langfristige Perspektiven und
tragfähige Konzepte zu entwickeln, von der Unternehmensleitung umfassend
geprüft und erstgenommen werden müssen.
„Die jahrelangen, teils einschneidenden Zugeständnisse der Belegschaft dürfen nicht vergebens gewesen sein“, unterstrich er. Er machte außerdem darauf aufmerksam, dass die Entscheidung „vor den jüngsten Entwicklungen und dem Erkennen von Lieferabhängigkeiten aus dem Ausland getroffen worden ist“.
Dank der großen Solidarität aller Betroffenen konnte erreicht werden, dass der neue, ab Januar arbeitende Vorstand zugesichert hat, im kommenden Jahr noch einmal in ergebnisoffene Gespräche einzutreten. „Das ist bereits ein großer Erfolg, der allerdings nur eine Tür geöffnet hat“, kommentierte Christ.
Landrat Achim Hallerbach machte deutlich, dass eine Schließung des ZF-Standortes mit seinen 690 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern – davon knapp 100 aus dem Kreis Neuwied - weitreichende Folgen für die gesamte Region hätte. „Gerade als Asbacher weiß ich um die Bedeutung von Boge/ZF. Viele Menschen aus unserem Raum sind dort selbst oder für Zulieferer tätig, viele Familien sind vom Erhalt des Standorts abhängig“, machte er deutlich. Daher müsse das Eitorfer Werk erhalten bleiben.
Der ZF-Betriebsratsvorsitzende Heiko Höfer und Betriebsratsmitglied René Höfer nahmen das einstimmige Signal erfreut zur Kenntnis und dankten allen Kreistagsmitgliedern für ihre Solidarität.