Der „Stux“ ist nicht nur ein durchaus
imposanter, weil steil aufragender und 142 Meter hoher Kalkfelsen oberhalb von
Unkel-Heister, von dem aus sich eine besondere Aussicht über das Rheintal bei
Unkel eröffnet. Er ist auch ein bedeutender Naturraum. Michael Stemmer kennt
dessen Flora und Fauna wie kein zweiter. Bei einem Rundgang mit Teilnehmern einer
schnell ausgebuchten Veranstaltung der Neuwieder Kreisvolkshochschule (KVHS)
brachte er diesen den Interessierten näher – zum Beispiel die Brombeereulee,
einen Falter, der eigentlich rund ums Mittelmeer lebt, mittlerweile aber auch
bei uns eingebürgert zu sein scheint.
In Unkel, so berichtete Stemmer, konnten seit 2018 jedes Jahr etliche frischgeschlüpfte Falter nachgewiesen werden. Auch die seltene Kleinschmetterlingsart Coleophora coronillae – für die es nicht einmal einen deutschen Namen gibt – wird in Unkel regelmäßig gefunden, obwohl es sonst in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen kaum Nachweise gibt. Aber die Raupe fühlt sich offenbar im „Bunten Kronwicke“, einer Pflanze, die in den Weinbergen am Stux häufig vorkommt, wohl. Daneben gibt es eine ganze Reihe wärmeliebender Nachtfalter, die auf „Roten Listen“ gefährdeter Tiere stehen. Die Teilnehmer der KVHS-Exkursion ließen sich außerdem von Winzer Bruno Krupp viel Wissenswertes zum Weinbau erklären – Probierschluck natürlich inklusive. Am Ende waren sie sich einig, dass wir hier in einer Region leben, in der andere Urlaub machen.
Da es für die Veranstaltung eine lange
Warteliste gab, planen die Organisatoren von der Stabsstelle „Umwelt, Energie
und Klimaschutz“ der Neuwieder Kreisverwaltung und der KVHS ähnliche Führungen
in den Weinorten Hammerstein und Bad Hönningen.
Stabsstelle und KVHS bieten außerdem im 2. Halbjahr weitere gemeinsame Veranstaltungen in Sachen Nachhaltigkeit an. Mehr Informationen dazu gibt es unter www.kvhs-neuwied.de.