Die ambulanten Pflegedienste arbeiten am Limit. Das wurde in der jüngsten (digitalen) Sitzung des Kreis-Sozialausschusses deutlich.
Eva Rauwolf von der AWO-Sozialstation Neuwied erklärte dabei, dass sich die Corona-Pandemie stark auf die vom Fachkräftemangel gezeichnete Pflegebranche ausgewirkt hat und dies auch noch immer tut: Wo es Personalmangel gibt, müssen Touren „neu gestrickt“ werden, um wenigstens die wichtigsten Leistungen erbringen zu können. Wartelisten seien bei den ambulanten Diensten heute keine Seltenheit, gehörten viel mehr zur Regel, führte sie aus: „Auch bei der Überleitung vom Krankenhaus in die Häuslichkeit zeigt sich häufig, dass es immer schwieriger wird, ambulante Dienste zu finden, die neue Patienten aufnehmen können“, ergänzte Carina Corzilius, kommunale Pflegestrukturplanerin des Landkreises Neuwied.
Eine Entlastungsmöglichkeit wäre aus Sicht der Pflegedienste, wenn Pflegehelferinnen und –helfer durch eine Weiterqualifizierung bestimmte behandlungspflegerische Leistungen erbringen dürften – wie dies im Nachbarbundesland NRW bereits möglich ist.
Aus der Mitte des Ausschusses wurde angeregt, dass man sich bei den maßgebenden Stellen für die Aufwertung der Behandlungspflege im stationären Bereich einsetzen solle. Dies sei ein wichtiges Anliegen vieler Einrichtungen.
Im
zweiten Tagesordnungspunkt stellte Stefan Henzel, Referatsleiter „Asyl“, die
aktuellen Entwicklungen rund um den Flüchtlingszustrom in den Landkreis Neuwied
vor. „Unser Dank hier gilt vor allem den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und
Helfern“, betonte Michael Mahlert. „Ohne sie wäre die Integration der
flüchtenden Menschen hier vor Ort nicht zu leisten.“