1928 gegründet, ist das Neuwieder Kreis- bzw. Roentgen-Museum heute ein echtes Schmuckstück, das Besucher von nah und fern anlockt. Dass dem so ist, daran hat ein Mann entscheidenden Anteil: Bernd Willscheid. Seit einem Vierteljahrhundert leitet der allseits beliebte Dattenberger das Haus als Direktor.
Dabei deutet zunächst wenig darauf hin, dass Willscheid einmal das machen würde, was die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) einst als „Traumberuf der Schöngeister“ bezeichnet hat. Denn nach dem Wirtschafts-Abitur an der Fachoberschule in Neuwied begann der heute 64-Jährige 1977 zunächst eine ganz profane Ausbildung bei der Neuwieder Kreisverwaltung. Nach drei Jahren als Kreisinspektorenanwärter wechselte er zunächst als Sachbearbeiter ins Immobilienmanagement des Kreises und dann in die Sozialabteilung. Dort übernahm er 1986 eine Referatsleitung, eher er für dreieinhalb Jahre in die Bauabteilung ging, ebenfalls als Referatsleiter. 1997 wurde ihm schließlich die Leitung des Museums übertragen, mit dem er vorher oft „am Rande“ zu tun hatte. Es war, wie er selbst sagt, wohl seine Berufung.
„Sie haben ihren eigenen Weg gefunden und unser Museum maßgeblich geprägt. Dank ihres Engagements ist sein Ruf auch international hervorragend“, lobte Landrat Achim Hallerbach zum 25-jährigen Dienstjubiläum. Er hob dabei auch Willscheids „besonderes Händchen“ für sein Team und sein hervorragendes Netzwerk hervor. Letzteres habe dazu beigetragen, dass es immer wieder tolle Sonder-Kunstausstellungen gibt und dass viele besondere Stücke für die Sammlung erworben werden konnten. „Sowas findet man ja nicht im Katalog“, machte Hallerbach deutlich.