Geschäftsführer Peter Soliman hat angekündigt, das Gymnasium Nonnenwerth zum Ende des Schuljahres zu schließen. Neuwieds Landrat Achim Hallerbach reagiert darauf „äußerst enttäuscht“ und auch „verärgert“. Solimans Begründung sei völlig unglaubwürdig, sagt er und stellt fest: „Ihm geht es offensichtlich nur um das Geld und nicht um die Schule, die Schülerinnen und die Schüler.“ Solimans Verhalten erinnere ihn an das eines Finanz- und Immobilienspekulanten.
Handfeste Möglichkeiten, die Schließung durch den freien Träger zu verhindern, hat die öffentliche Hand allerdings nicht, schon gar nicht der Kreis Neuwied, da die Rheininsel zum Nachbarkreis Bad Neuenahr gehört. „Ich kann nur an Soliman appellieren, die Immobilie zu veräußern. Auf dem freien Markt gibt es genug Interessenten, die sie als Schule weiterführen würden“, sagt er daher.
Parallel dazu ist im Kreis Neuwied die Erstellung eines „Plan B“ in Gange. Aktuell besuchen rund 220 Schüler aus dem Kreis Neuwied das Gymnasium, und das vor Wochenfrist gegebene Versprechen, dass allen Mädchen und Jungen ein alternatives Angebot unterbreitet wird, steht selbstverständlich. Wie Hallerbach ausführt, sind bereits Gespräche mit der zuständigen Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) des Landes angelaufen. Der Kreis ist als Schulträger dabei vor allem dafür verantwortlich, entsprechend ausgestattete Räumlichkeiten für einen Schulunterricht zur Verfügung zu stellen. Nach derzeitigem Stand sieht es so aus, dass es vor allem am Martinus-Gymnasium in Linz Möglichkeiten gibt, einen größeren Teil der Schüler unterzubringen. „Wir hoffen nach wie vor, dass es dazu nicht kommt, weil das renommiert und traditionsreiche Gymnasium auf Nonnenwerth eine gute Zukunft verdient, aber wir müssen leider auch auf den Ernstfall vorbereitet sein“, sagt Hallerbach.