„Nachdem das Land Rheinland-Pfalz die Impfzentren im Herbst geschlossen hat, übernehmen wir Verantwortung und öffnen ab 15. Dezember die kommunale Impfstelle Westerwald-Sieg“, erläutern die drei Westerwälder Landräte Achim Schwickert, Dr. Peter Enders und Achim Hallerbach. Das sei laut den Landkreisen auch eine Reaktion auf die Tatsache, dass die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte die erforderliche Menge an Impfungen aktuell nicht bewältigen können, obwohl hier viele Akteure sehr engagiert arbeiten. „Als die Bitte der Ministerpräsidentin über den Vorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz, Dr. Peter Heinz, kam, hier als Kreise aktiv zu werden, haben wir nicht lange gezögert und eine gemeinsame Lösung gefunden“, berichten die drei Landräte.
Die Standortwahl sei auf Hachenburg gefallen, weil im dortigen ehemaligen Landes-Impfzentrum die Infrastruktur teilweise noch vorhanden war beziehungsweise sich in kurzer Zeit wieder installieren ließ. Zudem sei Hachenburg für die Bürgerinnen und Bürger der drei Westerwälder Landkreise gut erreichbar. Die Landräte sind den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ihrer Verwaltungen dankbar, die seit Tagen unter Hochdruck an der Einrichtung arbeiten.
Beim Personal der Impfstelle greift man vor allem auf Ärztinnen und Ärzte im Ruhestand zurück, die bereits in den Landes-Impfzentren mitgearbeitet haben. Ähnlich sieht es bei dem medizinischen Fachpersonal und Verwaltungskräften aus. Die Vertreter der Kreise betonen ausdrücklich, dass es sich nicht um ein Impfzentrum des Landes Rheinland-Pfalz handelt. Zudem sei man sich einig, dass man sich nicht an der Sonderimpfaktion des Landes beteiligen wird. Auch Kinder unter zwölf Jahren sollen hier nach den Vorgaben des Landes zunächst nicht geimpft werden.
Wann wird geimpft?
Start ist am 15. Dezember. Geimpft werden soll nach derzeitigem Stand montags bis sonntags von 9 bis 17 Uhr, so dass im ersten Ausbauschritt bis zu 1.000 Impfungen pro Tag möglich sind. Bei höherem Bedarf sowie entsprechender Verfügbarkeit von Personal und vor allem von Impfstoff wären die Kapazitäten noch erweiterbar.
Was und womit wird geimpft?
Es finden Erst- und Zweitimpfungen sowie Auffrischungsimpfungen („Booster“) für Erwachsene und Jugendliche ab zwölf Jahren statt. Die sogenannte Booster-Impfung erfolgt frühestens fünf Monate nach der zweiten Impfung oder – bei erster Impfung mit Johnson & Johnson – vier Wochen nach der Impfung. Bei Personen unter 30 Jahren kommt gemäß Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) sowohl für die Grundimmunisierung (Erst- und Zweitimpfung) als auch für eine mögliche Auffrischungsimpfung ausschließlich Impfstoff von Biontech zum Einsatz. Personen, die 30 Jahre und älter sind, werden mit dem Impfstoff von Moderna geimpft. Es besteht kein Anspruch auf eine Impfstoffauswahl.
Wie bekommt man einen Termin?
Eine Anmeldung über das Impfportal des Landes ist zwingend nötig. Anmeldungen sind spätestens ab dem kommenden Montag unter https://impftermin.rlp.de möglich. Die drei Kreisverwaltungen, deren Gesundheitsämter sowie die Impfstelle selbst können keine Anmeldungen entgegennehmen. Die Verantwortlichen haben in dem Zusammenhang auch noch eine wichtige Bitte: „Sagen Sie Impftermine ab, sofern Sie bereits anderweitig geimpft wurden oder aber Ihren Termin nicht wahrnehmen können. So verfallen keine Termine unnötig.“ Dies geht ganz einfach online über https://impftermin.rlp.de (Button „Stornierung eines Termins“) oder über den entsprechenden Link in der E-Mail der Terminbestätigung.
Wo wird geimpft?
Die Adresse der früheren Graf-Heinrich-Realschule lautet: Am Schwimmbad 2, 57627 Hachenburg. Die Impfstelle Westerwald-Sieg ist barrierefrei erreichbar. In unmittelbarer Nähe gibt es ausreichend Parkplätze, welche zwingend zu nutzen sind. Vom Parkplatz aus sind es etwa 200 Meter Fußweg bis zum Eingang.
Wichtig: Wer sich impfen lässt, bringt zum Termin die Impfnachweise der Erst- und Zweitimpfung sowie einen Personalausweis mit. Um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren und unnötige Wartzeiten zu vermeiden, sollten die impfwilligen Personen maximal 15 Minuten vor dem Termin die Impfstelle aufsuchen.
Hinweis für Bewohner*innen im Kreis Neuwied:
Das neue Impfzentrum in Hachenburg ist kein Ersatz für das geschlossene, zentrale IZ in Oberhonnefeld, sondern „nur“ ein zusätzliches Angebot. Grundsätzlich halten wir an der Strategie der dezentralen IZ fest. Wie schon von der Stadt Neuwied mitgeteilt, soll beispielsweise in der Neuwieder Stadthalle ein weiteres IZ entstehen. Zusätzliche Standorte sind in der Planung, es wird auch weiterhin Impfaktionen in den verschiedenen Gemeinden geben. Kurzum: Das neue IZ in Hachenburg ist vor allem als Angebot für die Menschen in der Umgebung, zum Beispiel den VGs Dierdorf und Puderbach, gedacht. Menschen in weiter entfernten Gemeinden des Kreises Neuwied werden sicherlich ein Angebot finden, das für sie einfacher erreichbar ist.