Mit einem digitalen Konzept zur Sicherung einer flächendeckenden gesundheitlichen
Versorgung hat sich der Landkreis Neuwied erfolgreich bei dem vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
ins Leben gerufenen Modellvorhaben „Smarte.Land.Regionen“
beworben. Kern des Projektes
ist eine digitale Online Plattform („meinegesundheit-neuwied.de“), die
allen Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises Neuwied Informationen über
das regionale Angebot in der Gesundheitsversorgung bietet. Konkret
sollen sich die Bürger online informieren und
zwischen den regionalen gesundheitsbezogenen Versorgungsangeboten
selbstbestimmt entscheiden können. Gestern übergab die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft,
Julia Klöckner, den Förderbescheid über rund 181.000 Euro an den Landrat des Landkreises
Neuwied, Achim Hallerbach.
Julia Klöckner:
„Eine gute gesundheitliche Versorgung darf keine Frage der Postleitzahl
sein. Mit Hilfe einer innovativen, digitalen Plattform begegnet der
Landkreis Neuwied daher dem Ärztemangel auf dem Land. Denn etwa die
Hälfte der Gemeinden im Kreis muss ohne eigenen Hausarzt
auskommen. Das ist vielfach die Realität in den ländlichen Regionen.
Umso wegweisender ist das Projekt, das deutschlandweit als Vorbild
dienen kann. Das ist ein wichtiger Beitrag, damit jeder dort leben kann,
wo er möchte. Die Digitalisierung ist einer der
entscheidenden Schlüssel, um gleichwertige Lebensverhältnisse zu
schaffen – das fördern wir mit unserem Modellvorhaben.“
Landrat Achim Hallerbach dankte
der Bundesministerin für ihre Unterstützung und unterstrich, dass sie
genau die Punkte genannt hat, die die Motivation der Neuwieder
Kreisverwaltung für die Bewerbung widerspiegeln. „Wir freuen uns sehr,
dass wir künftig zur exklusiven Familie der smarten Landregionen
gehören und werden zügig in die Umsetzung gehen“, sagte er, hielt fest,
dass der Landkreis dafür sogar mehr als die geforderten zehn Prozent
Eigenanteil beisteuert und führte aus, dass dafür nun ein
„interdisziplinäres Tandem“ gesucht wird, sprich: In Kürze
würden zwei halbe Stellen – eine mit medizinischem und eine mit
sozialwissenschaftlichem Schwerpunkt – ausgeschrieben. Hallerbach rief
außerdem die Menschen im Landkreis auf, sich aktiv am Projekt zu
beteiligen.
Hintergrund:
Durch
das Modellvorhaben „Smarte.Land.Regionen“ fördert das BMEL im Rahmen
des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung (BULE) die Digitalisierung in
ländlichen Räumen, um gleichwertige Lebensbedingungen in Stadt und Land
zu sichern. Insgesamt haben sich 68 Landkreise beworben, in einer ersten
Wettbewerbsstufe hatten sich 22 von ihnen
qualifiziert. Sieben Landkreise erhielten im Januar 2021 eine Förderung
von jeweils bis zu einer Million Euro. Ab Januar 2022 erweitern weitere
14 Landkreise das Modellvorhaben. Das BMEL unterstützt sie mit jeweils
200.000 Euro für ein Digitalprojekt innerhalb
ihrer Digitalstrategie. Weiterhin ist vorgesehen, dass sie im Rahmen des
Modellprojekts durch einen gezielten Wissenstransfer, moderne
Beteiligungsformate sowie die Nutzung der entwickelten digitalen
Anwendungen am Modellvorhaben partizipieren können.
Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten des BMEL sowie der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).