Kreis Neuwied. 16 Monate nach der Eröffnung schließt das Gesundheitsamt des Kreises Neuwied seine Fieberambulanz im Gewerbegebiet Distelfeld. Die PCR-Testungen auf das Coronavirus führen ab Montag dann ausschließlich niedergelassene Mediziner durch. Es besteht freie Arztwahl, das Neuwieder Gesundheitsamt hat aber zur Sicherstellung ausreichender Kapazitäten eine Vereinbarung mit dem „Testzentrum Neuwied“ in der Marktstraße geschlossen. Damit können auf jeden Fall weiterhin alle Kontaktpersonen von Infizierten sowie Menschen mit einem positiven Schnell-/Selbsttest getestet werden. Auch die Nachtestungen von Infizierten werden selbstverständlich weiter garantiert. Für all diese Personen fallen auch nach wie vor keine eigenen Kosten an, das Gesundheitsamt bleibt der Auftraggeber. Wie dessen stellvertretende Leiterin Ilonka Degenhardt erklärt, werden auch weiterhin alle positiven PCR-Tests anschließend sequenziert, also auf mögliche Mutationen untersucht. „Es ändert sich für all diese Menschen im Endeffekt nichts. Sie müssen nur einen anderen Ort aufsuchen“, sagt Degenhardt. Allein diejenigen, die für private Urlaubsreisen Tests brauchen, müssen sich jetzt ebenfalls selbst um eine Möglichkeit kümmern und – wie bislang – auch selbst bezahlen.
Dass die Fieberambulanz geschlossen wird, liegt vor allem an der deutlich gesunkenen Nachfrage. Mussten in der Hochphase bis zu 400 Tests am Tag durchgeführt werden, sind es derzeit im Schnitt noch knapp 30. Als weiterer Grund kommt hinzu, dass die Bundeswehr ihre Unterstützungskräfte abzieht und in die Katastrophenregion im Kreis Ahrweiler verlegt. Damit fehlt in Neuwied Personal.
Sollte der Bedarf wieder stark steigen, kann die Fieberambulanz zeitnah reaktiviert werden. „Wir bauen vorerst nichts ab, sondern wechseln nur in den Standby-Modus. Die Infrastruktur bleibt erhalten“, versichert Degenhardt.