Beide Regionen werden ohne „Kirchturmdenken“ im größeren Kontext beworben. Aber beide haben einen sehr starken Bezug zum Kreis Neuwied. Denn neben der Westerwald-Touristik in Montabaur preist auch die in Dierdorf sitzende Regionalagentur „Wir Westerwälderdie Vorzüge des einen Bereichs an.
Das Pendant, der „Romantische Rhein e.V.“, bündelt die Interessen der Rheinanlieger von Bingen bis zur nordrhein-westfälischen Landesgrenze. Bürositz ist Koblenz, die Leitung dort hat aber jetzt eine (Wahl-)Neuwiederin: Kristina Neitzert (39) hat zuvor bei der Gesellschaft für Stadtmarketing, Wirtschaft und Tourismus der Stadt Andernach einschlägige Erfahrungen gesammelt und stellte sich nun zum „Antrittsbesuch“ bei Landrat Achim Hallerbach im Neuwieder Kreishaus vor.
Wie sie dabei berichtete, möchte sie vor allem die touristischen Partner entlang des Stromes enger vernetzen und in einen regen Austausch miteinander bringen. Dabei möchte sie auch „Wir Westerwälder“, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Neuwied und weitere Regionalvermarkter einbeziehen. Ziele, die Hallerbach nur unterstützen konnte. Angetan vom offensichtlichen Tatendrang der neuen Rhein-Touristikerin machte er deutlich, dass Aufbruchsstimmung das Gebot der Stunde ist. „Es ist sehr wichtig, dass wir den Tourismus gerade im Rheintal mit allen verfügbaren Möglichkeiten fördern und weiter voranbringen. Der touristischen Regionalagentur kommt dabei eine Schlüsselrolle zu“, sagte er und äußert auch den Wunsch, dass ein stärkeres Augenmerk auf die Radwege und die Personenschifffahrt gelegt wird. Hallerbach versicherte Neitzert, für sie auch „auf dem kurzen Dienstweg“ erreichbar zu sein und machte deutlich, dass er auf regen Austausch hofft.
„Für das Rheintal wird es in den kommenden Jahren immer wichtiger werden, die touristische Naherholungsqualität für Einwohner und Gäste weiter zu steigern“, ergänzte auch Harald Schmillen als Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Landkreis Neuwied.
Kristina Neitzert zeigte sich in dem ausführlichen und harmonischen Gespräch der weitreichenden Aufgaben bewusst. „Wir haben noch zahlreiche Herausforderungen, zum Beispiel bei der Digitalisierung des Serviceangebotes von Hotellerie und Gastronomie, zu bewältigen“, konstatierte sie, blickte aber auch zuversichtlich nach vorn, „weil schon viele Schritte in Richtung Zukunftsfähigkeit gemacht worden sind“.