Die
Daten der Jugendämter werden im Rahmen des Projektes
„Qualitätsentwicklung durch Berichtswesen“ in Rheinland-Pfalz erhoben
mit dem Ziel, aktuelle Entwicklungen im Bereich der Leistungen der
Jugendhilfe - insbesondere der Hilfen zur Erziehung - zu erhalten.
Die
Fallzahlen in der Jugendhilfe sind seit 2002 bis 2019 kontinuierlich
gestiegen, wobei der größte Ausschlag auf die ambulanten Hilfen
entfällt, die, nach einer Abflachung in den Jahren 2015/16 seither
wieder kontinuierlich gestiegen sind.
Der
Bericht belegt, dass bei den stationären Hilfen, also, wenn Kinder
außerhalb des Elternhauses untergebracht werden, seit 2017 wieder ein
leichter Anstieg zu verzeichnen ist.
Die
Entwicklung für den Bereich des Kreisjugendamtes Neuwied zeigt im
Wesentlichen eine ähnliche Entwicklung. Insbesondere die ambulanten
Hilfen stellen im Kreisjugendamtsbezirk traditionell einen hohen Anteil
der Hilfen dar, mit denen ein Verbleib von Kindern in der
Herkunftsfamilie erreicht werden kann. Das zeigt auch der landesweite
Vergleich, bei dem das Kreisjugendamt Neuwied zu den Jugendämtern
gehört, die den höchsten Anteil an ambulanten Hilfen im Vergleich aller
Jugendämter in Rheinland-Pfalz ausweisen.
Die
Ausgaben für Hilfen zur Erziehung sind von 2005 bis 2019 in
Rheinland-Pfalz kontinuierlich gestiegen, sowohl absolut als auch bei
Vergleich der Pro-Kopf-Aufnahmen je Kind/Jugendlichen unter 21 Jahren.
Die Ausgaben belaufen sich im Kreisjugendamtsbezirk dabei etwa im Mittel
der Landkreise in ganz Rheinland-Pfalz. Die inflationsbereinigte
Darstellung der Kostenentwicklung zeige, so Heinz Müller, dass sich die
Ausgaben der Jugendhilfe weitgehend entsprechend den Fallzahlen
entwickelten. Ein deutlicher Befund ist der Anstieg von Hilfen für
Kinder mit einer sogenannten seelischen Behinderung, für die Leistungen
der Eingliederungshilfe gewährt werden. Hier ist landesweit ein Anstieg
von 22,4 Prozent im Vergleich zwischen 2011 und 2019 zu verzeichnen.
Insgesamt liegen die Fallzahlen im Bereich des Kreisjugendamtes
vergleichsweise weitgehend im Mittel anderer Landkreise in
Rheinland-Pfalz.
„Die Zahlen beweisen, dass es gut war und gut ist, in die Infrastruktur und personelle Ausstattung unseres Jugendamtes zu investieren, was ohne die Unterstützung des Jugendhilfeausschusses nicht möglich gewesen wäre“, bedankte sich Landrat Achim Hallerbach bei den Ausschussmitgliedern.