„Die
Pandemie erlaubt es leider nicht, dass wir die Einbürgerung in
gebührendem Rahmen feiern, so wie das der Anlass eigentlich wert wäre,“
bedauert Landrat Achim Hallerbach, dass der wichtige förmliche Akt der
Einbürgerung nicht wie üblich stattfinden kann: Mit vielen Gästen,
Ansprachen und Musik in festlichem Rahmen.
Foto: Landrat Achim Hallerbach (rechts) überreichte die Einbürgerungsurkunde an Abdulmunem Albatran. Als syrischer Flüchtling in den Landkreis Neuwieg gekommen, ist der Linzer dort und im gesamten Kreis bestens integriert. Zur Zeit absolviert er seine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten in der Kreisverwaltung Neuwied. Mit auf dem Foto: Klaus Flesch (links) der die Einbürgerungen bei der Kreisverwaltung organisiert.
Stellvertretend
für die Männer und Frauen, die derzeit eher sachlich-nüchtern im
kleinsten Kreis ihre Einbürgerungsurkunde erhalten, überreichte der
Landrat das wichtige Dokument jetzt im Kreishaus an Abdulmunem Albatran.
Als syrischer Flüchtling in den Landkreis Neuwieg gekommen, ist der
Linzer dort und im gesamten Kreis bestens integriert. Zur Zeit
absolviert er seine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten in der
Kreisverwaltung Neuwied; gleichzeitig ist er 2. Stellvertretender
Vorsitzender des Beirats für Migration und Integration im Landkreis
Neuwied.
„Für
ihr Ziel, deutscher Staatsangehöriger zu werden, haben Sie eine ganze
Menge auf sich genommen,“ bemerkt der Landrat bei der Aushändigung der
Einbürgerungsurkunde an Abdulmunem Albatran, der in Syrien als Anwalt
praktiziert hat. Wenn ich mir allein vorstelle, wie schwer es sein muss,
im arabischen Sprachraum aufgewachsen zu sein und dann hier die
deutsche Sprache zu erlernen, nötigt mir das großen Respekt ab“, so der
Landrat.
„Abdulmunem
Albatran verbindet die positiven Elemente beider Kulturen in
vorbildlicher Art und Weise. Er engagiert sich über die Maßen und bringt
sich – sehr zum Vorteil für unsere Gesellschaft – ein. Ein Beispiel ist
z.B. seine Sprachkompetenz. Bereits mehrmals hat er uns bei der
Übersetzung von Merkblättern und Flyern zur Pandemie ins Arabische
unterstützt. Und im Migrationsbeirat erlebe ich ihn als konstruktiven
Gesprächspartner. Das ist für mich ein Paradebeispiel gelungener
Integration,“ so der Landrat über den frisch Eingebürgerten Albatran.
Die deutsche Staatsangehörigkeit zu erlangen – das war auch in 2020 das Ziel vieler Menschen, die zum Teil seit ihrer Geburt in Deutschland leben, gut integriert sind und für die Deutschland ihre Heimat (geworden) ist. Mit 240 Einbürgerungen lag deren Zahl in 2020 auf einem besonders hohen Niveau.
Bemerkbar bei den Anträgen auf Einbürgerung hat sich lt. Klaus Flesch von der Einbürgerungsbehörde der Kreisverwaltung auch der Brexit gemacht. Gerade zum Jahresende 2020 haben noch einige Briten die Möglichkeit genutzt und einen Antrag auf Einbürgerung gestellt. Die Rechtslage ermöglichte ihnen bis zum 31.12.2020 die Beibehaltung ihrer „alten“ und gleichzeitig die Annahme, der neuen, deutschen Staatsangehörigkeit.