„Nur wenige Tage nachdem in unserem Landkreis der erste Positiv-Fall diagnostiziert wurde, haben wir – unterstützt von den Hilfsorganisationen - die Neuwieder Fieberambulanz aufgebaut und verlässliche Teststrukturen geschaffen. Seit nunmehr einem Jahr sind unsere Kolleginnen und Kollegen in der Fieberambulanz, dem Gesundheitsamt und in der Kontaktverfolgung durchweg tätig. Seit dem Aufbau unserer Fieberambulanz am Wochenende 14./ 15. März 2020 ist eine beeindruckende Infrastruktur entstanden,“ lobt Landrat Achim Hallerbach den Einsatz aller Beteiligten in den zurückliegenden zwölf Monaten.
Während
dort nämlich ausschließlich abgestrichen und getestet wird, braucht es
natürlich kurative Strukturen – sprich:
Praxen-, in denen die Patienten behandelt werden, Rezepte, Atteste etc.
erhalten. Das übernehmen u.a. die Corona-Ambulanzen in Asbach, Neustadt,
Rheinbrohl, Linz, Puderbach, Ehlscheid und Unkel. Aber auch viele
niedergelassene Ärztinnen und Ärzte bieten Corona-Tests
und Sprechstunden vor Ort an.
Ergänzend
zur Fieber-Ambulanz, in der in „Spitzenzeiten“ mehr als 1.400 Abstriche
in der Woche entnommen wurden, gibt
es seit einigen Monaten kreisweit vier so genannte Testzentren. Das sind
ärztliche Praxen in Asbach, Neustadt, Unkel und Neuwied, die vom
Gesundheitsamt mit der Testung – u.a. in Schulen und Kitas – beauftragt
wurden.
Hinzu
kommen neuerdings 30 Schnell-Teststellen in der Stadt Neuwied und den
Verbandsgemeinden, die bereits ihren Betrieb
aufgenommen haben oder in Bälde aufnehmen werden. In denen können sich
Bürgerinnen und Bürger mindestens einmal pro Woche kostenfrei und
anlasslos testen lassen. Neben den kommunalen Teststellen bieten auch
zahlreiche Apotheken und Hausärzte im gesamten Landkreis
Schnelltestungen an.
„Heute
sind unsere Fieber-Ambulanz, die Corona-Ambulanzen, Testzentren,
Teststellen und das Impfzentrum aus der Infrastruktur
der Corona-Pandemie-Bekämpfung nicht mehr wegzudenken. Sie haben
allerhöchsten Stellenwert und sind wichtiger Teil der Daseinsvorsorge“,
blickt der Landrat auf ein beeindruckendes Versorgungsnetzwerk.
„Darum, dass diese Infrastruktur betrieben werden kann und funktioniert, kümmern sich auch im Hintergrund sehr viele Menschen. Unter anderem tagt regelmäßig unser Krisenstab, wo alle wichtigen Entscheidungen für den Kreis getroffen werden; wöchentlich gibt es Besprechungen mit den Bürgermeistern der Verbandsgemeinden, dem Oberbürgermeister gemeinsam mit dem Kreisvorstand und den Fachleuten aus der Verwaltung. Wir halten ein riesiges Materiallager vor und versorgen von dort aus u.a. Stadt und Verbandsgemeinden mit Masken, Schutzkleidung, Desinfektionsmittel oder aktuell Testkitts für die Schnelltestung. Das alles ist mit einem hohen Aufwand an Koordination, an Abstimmung und Logistik und natürlich mit Personalbedarf verbunden. Und natürlich mit einem immensen Beratungs- und Gesprächsbedarf der Bürgerinnen und Bürger“, berichtet der Kreischef.
In
den vergangenen Monaten wurden zahlreiche Akteurs-Netzwerke aufgebaut,
die sich regelmäßig mit dem Kreis austauschen,
so zum Beispiel mit den stationären Pflegeeinrichtungen.
Und die gesamte
kommunale Familie hat – unterstützt durch viele Ehrenamtliche -
unzählige Hilfsdienste und -leistungen aufgebaut und angeboten.
Allein die Hotline 02631/ 803-888 des Gesundheitsamtes ist im zurückliegenden Jahr knapp 40.000-mal angewählt worden. Und da ging es bei Weitem nicht nur um Fragen der inzwischen knapp 24.000 Bürgerinnen und Bürger, die in der Fieber-Ambulanz getestet wurden. Um alle Fragen fach- und sachgerecht beantworten zu können, sind in „Spitzenzeiten“ bis zu 20 Mitarbeiter pro Tag an der Hotline im Einsatz. Hinzu kommen die vielen Fachkräfte, die u.a. in der Kontaktnachverfolgung und aktuell im Impfzentrum eingesetzt sind.
„Ohne das außerordentliche Engagement der hauptberuflichen Kolleginnen und Kollegen, Ärztinnen und Ärzte sowie Praxispersonal, ohne die vielen Hundert Freiwilligen, die beispielsweise in den Hilfsorganisationen und im Impfzentrum Dienst tun, wären alle diese Aufgaben nicht zu bewältigen. Aufgaben, die weder Sonn- noch Feiertage kennen“, blickt Landrat Achim Hallerbach auch auf die herausfordernden kommenden Wochen und Monate.