„Dass die Impfungen Fahrt aufgenommen haben und bereits seit 1. März die Beschäftigten in den Grund- und Förderschulen und den Kitas geimpft werden können, ist ein wichtiges Signal an diesen Personenkreis. Im „Regelbetrieb bei dringendem Bedarf“ in den Kitas bzw. seit der Schulöffnung in der vergangenen Woche sind sie täglich einem Infektionsrisiko ausgesetzt und brauchen natürlich den Impfschutz“, weiß Landrat Achim Hallerbach.
Sorge bereitet dem Landrat allerdings die Informations- und Kommunikationspolitik des Landes mit den Menschen in der Altersgruppe ab 80 Jahren.
„Viele von ihnen sind bereits seit Anfang Januar zur Impfung angemeldet – gehört haben sie seitdem: Nichts. Uns erreichen täglich viele Nachfragen aus dieser Personengruppe. Die Menschen sind extrem verunsichert, wenn sie zu ihrer sogenannten Online-Anmeldung die Information bekommen, dass „derzeit leider keine Termine im zuständigen Impfzentrum Oberhonnefeld verfügbar“ seien,“ berichtet der Landrat über besorgte Anrufe und Schreiben an die Verwaltung und ihn direkt.
„Das kann ich so nicht stehenlassen“, zeigt sich Landrat Achim Hallerbach irritiert über die Informationen, die das Land hier herausgibt. „Unser Impfzentrum ist sowohl personell als auch logistisch darauf eingestellt, viel mehr Menschen zu impfen, als das derzeit möglich ist.“
Impfkoordinator Werner Böcking ergänzt: „Wenn wir mit dem entsprechenden Impfstoff beliefert werden, ist es für uns eine Selbstverständlichkeit, in den Mehr-Schicht-Betrieb zu gehen und auch an den Wochenenden durchgehend zu impfen. Wir sind auf alles bestens vorbereitet. Nadelöhr ist die Verfügbarkeit des Impfstoffs von BioNTech, der aktuell als einziger Impfstoff für die mobilen Menschen über 80 Jahre zugelassen ist.“
Noch ein Punkt treibt den Landrat um: „Wer sich telefonisch zur Impfung angemeldet hat, hat seitdem vermutlich nichts mehr gehört. Man weiß von Bekannten oder Nachbarn, die schon geimpft sind und wartet selbst immer noch auf irgendeine Rückmeldung. Auch Nachfragen bei der Landeshotline können nicht beantwortet werden. Das ist unprofessionell und erhöht die Verunsicherung zusätzlich“, so der Kreischef.
„Diese Problemlage habe ich dem Landesimpfkoordinator geschildert und um Abhilfe gebeten. Gerade die Menschen in der Altersgruppe 80+, unsere Eltern und teils sogar noch die Großeltern – das ist die Generation, die ein besonders hohes Risiko trägt, schwer an Corona zu erkranken. Es sind die Menschen, die unser Land nach dem Krieg aufgebaut haben und denen wir unseren Wohlstand verdanken,“ betont Hallerbach. Mit ihnen sollte man anders umgehen und sie zumindest verlässlich und zeitnah informieren.
„Leider haben wir keinerlei Zugriff auf die Anmeldedaten aus unserem Kreis; sonst wäre es für uns eine Selbstverständlichkeit, die Menschen über den Stand ihrer Anmeldungen zu informieren. So bleibt uns derzeit nur, sie um ihr Verständnis und ihre Geduld zu bitten“, weiß Landrat Achim Hallerbach.