Im
Bereich der Hilfen zur Erziehung wurden sämtliche Leistungen in enger
Abstimmung mit den freien Trägen weitergewährt. Gleiches galt und gilt
für die Hilfen zur Erziehung in stationärer und teilstationärer Form. In
der Regel haben die Träger im vollstationären Bereich Kinder
durchgängig betreut, ohne dass Kinder nach Hause gefahren sind. Dabei
wurden auch die Betreuungszeiten abgesichert, die in der Regel durch
Kindergarten oder Schule abgedeckt waren.
„Die,
im Bereich des Sozialen Dienstes eingerichteten, Schichten haben sich
schwerpunktmäßig auf die Bearbeitung von Kinderschutzfällen
konzentriert. Die Überprüfung von Gefährdungshinweisen ist dabei, ohne
Unterbrechung, mit den damit verbundenen Risiken für Mitarbeiterinnen,
Mitarbeiter und Träger weiterhin sichergestellt worden“, erklärte
Kreisjugendamtsleiter Jürgen Ulrich.
Für den Fall, dass eine Notunterbringung eines Jugendlichen hätte erfolgen müssen, bei dem die Verdachtsdiagnose Covid-19 besteht und/oder in der Familie ein Verdacht auf Covid-19 gegeben ist und/oder die Familie sich in Quarantäne befindet, wurde eine eigene Inobhutnahme-Gruppe mit drei Plätzen für Stadt und Landkreis Neuwied in der Evangelischen Kinder- und Jugendhilfe Oberbieber eingerichtet. „Eine Inanspruchnahme der Plätze wurde erfreulicherweise nicht erforderlich. Hinsichtlich der Hinweise auf Kindeswohlgefährdung war eine Sonderentwicklung aufgrund der Covid-19-Pandemie nicht zu beobachten“, so Jürgen Ulrich.
Das
Kreisjugendamt Neuwied nimmt mit anderen Jugendämtern in
Rheinland-Pfalz an einer Sondererhebung teil, um etwaige Zusammenhänge
der Fallzahlenentwicklung bei den Gefährdungsfällen mit der
Covid-19-Pandemie wissenschaftlich zu untersuchen. Der stellvertretende
Leiter des Kreisjugendamtes, Uwe Kukla, wies ergänzend darauf hin, dass
durch die Schließung von Kindertagesstätten und Schulen mögliche
Hinweisgeber bzw. Ansprechpartner bei der Abklärung von
Gefährdungsrisiken vorübergehend nicht zur Verfügung standen.
Landrat Achim Hallerbach hob die enge Zusammenarbeit mit den freien Trägern positiv hervor, die trotz der bestehenden Risiken die laufenden Hilfen durchgängig aufrechterhalten haben.