„In
Corona-Zeiten wäre es natürlich möglich gewesen, diese Verleihung auf einen
späteren Zeitpunkt zu verlegen oder in einem sehr kleinen, fast intimen Rahmen,
zu feiern. Aber genau das wollten wir nicht“, so Landrat Achim Hallerbach in
seiner Begrüßung. Anstelle des Kreishauses, in dem sonst die
Ehrennadel-Verleihungen stattfinden, hatte der Landrat die Abtei Rommersdorf als
Veranstaltungsort ausgewählt. Ein Dank galt auch Dr. Reinhard Lahr, der als
Geschäftsführer der Rommersdorf-Stiftung die Verleihung im Corona-konformen,
würdevollen Rahmen in der Abtei ermöglichte. Und zu diesem Rahmen gehörte auch
die musikalische Begleitung von Dennis Kessler mit seinem Saxophon, das im
Kreuzgang der Abtei seine besondere Wirkung entfaltete.
„In
den letzten Wochen und Monaten der Corona-Pandemie haben wir nur zu deutlich
gesehen, wie sehr wir das Ehrenamt und ehrenamtliches Engagement brauchen. Oder
anders gesagt: Dass wir es ohne das Ehrenamt kaum geschafft hätten, dieser
schwierigen Situation Herr zu werden. Deshalb möchten wir auch und gerade in
dieser besonderen Zeit dem Ehrenamt den Platz einräumen, der ihm gebührt.
Menschen, die sich über so viele Jahre uneigennützig für das Gemeinwohl
engagieren, Menschen wie Hans Joachim Feix und Franz Josef Reuschenbach sind
ein Geschenk für jeden Ort. Sie verdienen Dank, Anerkennung und Wertschätzung,“
so Landrat Achim Hallerbach.
Foto: Landrat Achim Hallerbach (Mitte) zeichnete Hans Joachim Feix (2.v.r.) und Franz Josef Reuschenbach (2.v.l.) für ehrenamtliches Engagement mit der Ehrennadel des Landes aus.
Wie vielfältig die Betätigungsfelder für ehrenamtliches Engagement sein können, zeigt ein Blick auf die beiden neuen Ehrennadel-Träger.
Der Oberbieberer Hans Joachim Feix hat es sich seit vielen Jahren zur Aufgabe gemacht, Neuwieder Heimatgeschichte aufzuarbeiten und aufzubereiten.
Dem „Alten Friedhof“ in Neuwied und „Historischen Kirchen- und Religionsgemeinschaften“ gilt seit vielen Jahren sein besonderes Augenmerk. In mittlerweile sieben Bänden „Geschichte und Geschichten vom Alten Friedhof in Neuwied“ hat er seine Recherchen und Beiträge von Zeitzeugen und interessierten Personen zusammengetragen und so nicht weniger als ein Stück Stadtgeschichte dokumentiert. Außerdem bietet Hans Joachim Feix Stadtführungen an – zum Thema „Religionsgemeinschaften“, für Schulklassen oder auf Monrepos zur Familiengeschichte des Neuwieder Fürstenhauses und die dortigen Baudenkmäler.
Seit
mehr als 30 Jahren bereichert der inzwischen 80jährige Feix mit seinen
Beiträgen das Heimatjahrbuch des Landkreises Neuwied. „Die Stadt Neuwied kann
sich glücklich schätzen einen solch engagierten Bürger zu haben“, betonte
Oberbürgermeister Jan Einig bei seiner Gratulation, „Hans Joachim Feix
verdanken wir, dass der Alte Friedhof ein Kleinod ist und mit Grabpatenschaften
erhalten bleibt, durch die Stadtführungen hält er die
Geschichte Neuwieds wach und diese alles ehrenamtlich“.
Dass Ehrenamtliches Engagement jung hält, das sieht man auch an Franz Josef Reuschenbach. Vor über 60 Jahren gehörte der mittlerweile 77jährige Asbacher zu den Gründungsmitgliedern des damaligen Blasorchesters Asbach – den heutigen „Westerwaldklängen Asbacher Land 1959 e.V.“.
Am Tenorhorn ist er auch heute noch bei allen Proben und Auftritten der Westerwaldklänge dabei und marschiert und musiziert bei den verschiedenen Festumzügen und Konzerten mit auf.
42
Jahre lang hat er als Kassierer die Finanzgeschicke der Westerwaldklänge
gelenkt; er ist ein Vorbild für die vielen Musikerinnen und Musiker – an
Disziplin, Verlässlichkeit, ein feiner Kamerad und nicht weniger als eine
„Institution“. Dass Franz Josef Reuschenbach eine Institution ist, betonte auch
Asbachs Bürgermeister Michael Christ bei seiner Gratulation: „Ganz gleich was
ansteht, Franz Josef steht bereit, die Finanzen des Vereins immer im Blick ist
er ein Garant dafür, dass sich sowohl Musiker als auch Musikfreunde im Asbacher
Land an der Musik erfreuen können und das seit über 42 Jahre.“ Darin war sich
Bürgermeister Michael Christ mit Ortsbürgermeister Franz-Peter Dahl einig, der
ebenfalls zu den Gratulanten gehörte.
„Wir brauchen Sie: Motoren des gesellschaftlichen Miteinanders, des Einstehens für die Gemeinschaft – und wir sind dankbar, dass es Sie gibt. Bitte bleiben Sie lange fit und gesund und ihrem ehrenamtlichen Engagement treu“, gibt Landrat Achim Hallerbach denn auch den beiden Ausgezeichneten neben vielen guten Wünschen mit auf den Weg.