Die
alten und zu niedrigen Bahnsteige in Bad Hönningen sollen nun endlich
einem Neubau weichen. Dies war eine der Hauptbotschaften. Die DB
Stationen & Service hat signalisiert, den Umbau im Rahmen eines
neuen limitierten Sondertopfs für niedrige Bahnsteige umsetzen zu
können. Im Idealfall kann 2024 die Inbetriebnahme erfolgen.
Foto: Am Bahnhof in Bad Hönningen trafen sich Landrat Achim Hallerbach (rechts), der 1.Kreisbeigeordnete Michael Mahlert (3.v.l.), der Beauftragte für die Verbandsgemeinde Bad Hönningen, Reiner W. Schmitz (2.v.r.), der Beigeordnete der Stadt Bad Hönningen, Werner Lahme (links), und der 1.Beigeordnete der Ortsgemeinde Rheinbrohl, Jan Ermtraud (3.v.r.), um sich beim Verbandsdirektor des SPNV-Nord (Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord), Thorsten Müller (2.v.l.) über die Perspektiven des Fahrplans und der Stationen in der Verbandsgemeinde zu informieren.
Die
langjährige Erfahrung der Kommunalpolitiker, auch gerade mit dieser
Modernisierung, die ersten Gespräche reichen ins Jahr 1999 zurück, legt
hier jedoch eine gewisse Vorsicht an den Tag. Auch die beiden Stationen
in Rheinbrohl und Leutesdorf sollen modernisiert werden, jedoch einige
Jahre später. Damit bekommen alle drei Stationen der Verbandsgemeinde
moderne Bahnsteige mit 76 cm Höhe. In die Fahrzeuge der RE 8 und der RB
27 kann man dann barrierefrei einsteigen. Den Bahnsteig 1 in Bad
Hönningen kann man heute schon vom Bahnhofsplatz bequem barrierefrei
erreichen, nach dem Umbau soll dann auch der Mittelbahnsteig
barrierefrei erreichbar sein. Rund 1200 Menschen steigen täglich in Bad
Hönningen ein und aus.
„Bad
Hönningen hat sowohl nach Köln als auch nach Koblenz einen bequemen 30
Minuten-Takt. Leider fahren seit Fahrplanwechsel im Dezember 2019 die
Züge der RB 27 aber nicht mehr direkt nach Koblenz-Stadtmitte, sondern
über Ehrenbreitstein von Süden kommend in den Koblenzer Hauptbahnhof.
Die Kommunalpolitiker wünschen an allen Stationen zwei Züge pro Stunde“,
stellte Michael Mahlert fest.
Verbandsdirektor
Müller versicherte: „Das Team des SPNV-Nord arbeitet gemeinsam mit DB
Regio als Verkehrsunternehmen und DB Netz als Infrastrukturbetreiber an
einem gangbaren Fahrplan. Eine Lösung ist aber noch nicht gefunden.
Einen kleinen Lichtblick wird es geben während der Renovierung des
Horchheimer Tunnels von August 2021 bis März 2023. Dann werden beide
Linien in Neuwied direkt über die Urmitzer Brücke Koblenz Hauptbahnhof
anfahren, so dass die RB 27 dann auch in Koblenz-Stadtmitte halten kann.
So schön wie diese Lösung für die Reisenden nördlich von Neuwied ist,
so nachteilig ist das jedoch für die Reisenden südlich von Neuwied, so
dass dies keine Dauerlösung sein kann. Der SPNV-Nord sucht also mit den Partnern
immer noch an einer nachhaltigen Fahrplanlösung. Und für Rheinbrohl
kann ich mitteilen, dass hier die Bahnsteige wie in Leutesdorf erneuert
werden.“
„Die
Situation, sowohl was die Barrierefreiheit als auch den
flächendeckenden Halbstundentakt der Bahnhöfe an der Rheinstrecke im
Landkreis Neuwied angeht, bleibt unbefriedigend wegen der langen
Zeitfenster. Hier gilt es weiterhin, mit allen Beteiligten am Ball zu
bleiben, um Druck auf die Deutsche Bahn auszuüben. Mit Verbandsdirektor
Thorsten Müller haben wir einen engagierten Mitstreiter an der Seite des
Landkreises Neuwied“, betonte Landrat Achim Hallerbach.
Reiner
W. Schmitz wies auf die bereits im Jahre 2018 vorgestellte
Machbarkeitsstudie der DB Station Station&Service über die die
barrierefreie Erschließung des Bahnhofs Bad Hönningen hin, für die in
der laufenden Rahmenvereinbarung mit einem Kostenvolumen von ca. 7,6
Mio€ gerechnet wird. Da auch diese Maßnahme eine Erhöhung der Bahnsteige
erforderlich macht wäre es sinnvoll die beiden Maßnahmen zu
kombinieren. „Ich hoffe, dass die eine Maßnahme nicht die Umsetzung der
zweiten noch weiter in die Zukunft verschiebt“, meinte Schmitz.
„Die Bürgerinnen und Bürger haben mich als 1.Beigeordneten der Ortsgemeinde Rheinbrohl auf erhebliche Probleme beim Ein- und Aussteigen aufgrund der Einstiegshöhe angesprochen. Ein weiteres Thema ist die fehlende Barrierefreiheit der Bahnhöfe. Im derzeitigen Zustand ist die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs für viele nicht möglich“, so Jan Ermtraud.