„Die
Kindertagesstätten, Träger und Kommunen brauchen eine verlässliche
Planungsgrundlage. Mit Blick auf den weiteren notwendigen Ausbau des
Betreuungsangebots in den Kindertagesstätten wäre eine Zurückstellung
der Entscheidung über die Fortschreibung des
Kindertagesstätten-Bedarfsplans mit den aktuellen statistischen
Auswertungen nicht sinnvoll gewesen. Dies auch vor dem Hintergrund der
Umstellung des Kita-Systems in Rheinland-Pfalz durch das
Kita-Zukunftsgesetz zum 01.07.2021 und die damit verbundenen notwendigen
umfangreichen Planungen aller Beteiligten“, erläutert Landrat Achim
Hallerbach.
Die Kinderzahlen im Landkreis sind in Folge einer konstant hohen Geburtenrate sowie eines starken Zuzugs junger Familien in den Landkreis Neuwied weiter angestiegen. So hat sich die Zahl der Kita-Kinder kreisweit auf rd. 6.730 erhöht, was innerhalb eines Jahres ein erneutes „Plus“ von rd. 260 Kindern bedeutet. Diese Entwicklung zeigt deutlich, die Notwenigkeit für einen weiteren Ausbau des Platzangebots in den Kindertagesstätten.
Perspektivisch
werden entsprechend der vorliegenden Fortschreibung im
Kreisjugendamtsbezirk Neuwied 5.310 Betreuungsplätze in 61
Kindertagesstätten zur Verfügung stehen, davon 1.431 Plätze für Kinder
unter drei Jahren und 2.578 Ganztagsplätze. Dies bedeutet einen erneuten
Höchststand des kreisweiten Platzangebots. Die gegenüber der letzten
Fortschreibung rd. 280 zusätzlichen Plätze entstehen z. B. im Rahmen der
Neubaumaßnahmen in den Ortsgemeinde Puderbach und Asbach sowie durch
verschiedene Kita-Erweiterungen, u. a. in den Ortsgemeinden Buchholz und
Niederbreitbach.
„Die Nachfrage nach Kita-Plätzen ist kreisweit ungebrochen hoch. Insbesondere der Kita-Besuch ab dem 1. Lebensjahr wird immer selbstverständlicher und wirkt sich neben den gestiegenen Kinderzahlen maßgeblich auf die Bedarfsplanung aus. Gleichzeitig verkürzt sich damit der zeitliche Vorlauf für die Planung und Schaffung eines evtl. notwendigen zusätzlichen Platzangebots, denn ein Teil der Kinder, die bereits im nächsten Jahr die Kita besuchen werden, sind heute noch nicht geboren“, so Landrat Achim Hallerbach.
Zusätzlich
zu den bereits ganz konkret im Bedarfsplan erfassten Ausbaumaßnahmen
werden auch in weiteren Ortsgemeinden quantitative Erweiterungen des
Kita-Platzangebots erforderlich werden, so zum Beispiel in den
Ortsgemeinden Rheinbreitbach, Erpel, Windhagen und Roßbach.
„Die
Kindertagesstätten und Träger im Landkreis Neuwied stehen damit sowohl
vor der Herausforderung das Kita-Platzangebot weiter quantitativ
auszubauen, um den vorhandenen Betreuungsbedarfen Rechnung zu tragen,
als auch die Voraussetzungen zur Umsetzung der Vorgaben des neuen
Kindertagesstättengesetzes zu schaffen. An nahezu allen Kita-Standorten
im Landkreis stellt sich u. a. die Frage, wie der Rechtsanspruch auf
eine siebenstündige Betreuung aller Kinder mit den gewohnt hohen
Qualitätsstandards umgesetzt werden kann und welche räumlichen und ggf.
pädagogische Anpassungen hierfür notwendig sind,“ erklärt Kerstin
Neckel, Referatsleiterin für Kindertagesstätten in der Kreisverwaltung.
Aufgrund der aktuellen Lage sind bereits einige mit den Kitas und dem
Landesjugendamt vereinbarte Beratungstermine abgesagt worden, sodass
sich die Planungszeit für alle Beteiligten weiter verkürzt. „Es ist
derzeit noch unklar, wann die vor-Ort-Beratungen wieder aufgenommen
werden können“, fasst Kerstin Neckel die aktuelle Situation zusammen.
Die
Investitionskostenzuschüsse für den Kita-Ausbau im Landkreis Neuwied
(inkl. neuer Maßnahmen) betragen laut Achim Hallerbach seit 2008 rund
7,2 Millionen Euro: „Und obwohl wir in den zurückliegenden Jahren viele
Zahlungsverpflichtungen abschmelzen konnten, hat der Landkreis wieder
4,22 Millionen Euro ´vor der Brust´. Hinzu kommen nach unserem letzten
Stand noch 2,4 Millionen Euro für den Stadtjugendamtsbezirk Neuwied.“
„Der weitere Angebotsausbau und die Vorbereitungen zur Umsetzung des neuen Kindertagesstättengesetzes erfordern auch in Zukunft unseren vollen Einsatz. In der gewohnt guten, konstruktiven und wertschätzenden Zusammenarbeit wird uns das alles gemeinsam gelingen“, ist sich Landrat Achim Hallerbach sicher.
Sein
Dank gilt ausdrücklich allen Mitarbeiter/innen der Kindertagesstätten,
den Trägern und Kommunen sowie dem Kreistag und dem
Jugendhilfeausschuss: „Die Akteure aus dem Kita-Bereich setzen sich
bereits seit Jahren in beispielhafter Weise für den Kita-Ausbau ein, um
ein gutes, bedarfsgerechtes Angebot an Kita-Plätzen zu schaffen und eine
gesicherte Betreuung für die Eltern und Kinder in unserem Landkreis zu
gewährleisten.“