„Die fortschreitende Digitalisierung
aller Lebensbereiche stellt eine zentrale strukturelle Herausforderung für die
Bildung junger Menschen – und damit unseren zukünftigen Fachkräften - im
Landkreis Neuwied dar. Es ist eine der großen Zukunftsaufgaben der Schulen und
des Schulträgers, die Schülerinnen und Schüler an den Schulen umfassend auf die
Digitalisierung in allen Lebensbereichen vorzubereiten“, sagte Landrat
Hallerbach anlässlich des Besuchs an der Kinzing-Schule in Neuwied, eine von 25
Schulen und Förderschulen im Kreis Neuwied.
Der Kreis arbeitet daher seit Monaten
mit den Schulleitungen sowie dem Kreismedienzentrum an den Anträgen für die Förderung
aus dem so genannten Digitalpakt, den der Bund aufgelegt hat. „Wir sind sehr
froh, dass bei der Verteilung der Fördermittel nicht das Windhundprinzip gilt
und wir mit einer soliden Planung die optimalste Ausstattung für unsere Schulen
erarbeiten können“, erklärt Schuldezernent Mahlert und ergänzt: „Es hat aber
auch noch nie geschadet, früh an den Fördertöpfen zu sein“. Immerhin muss der
Kreis die 7,08 Mio. Euro Bundesmittel aus dem Verteilungsschlüssel, der sich
aus einem Sockelbetrag pro Schule und einem Pauschbetrag pro Schüler errechnet
und alle Schulstandorte erfasst, bis spätestens Mitte 2022 in Förderanträgen
darstellen und bis Ende 2024 verbauen.
Das Grundkonzept steht. Die Schulen
sollen eine möglichst einheitliche IT- Vernetzung im Gebäude und
standardisierte Präsentations- und Endgeräte erhalten. Bisher haben die Schulen
ihr eigenes Netz aufgebaut und dieses über Betreuungsstunden für Lehrer
gepflegt. Diese Stunden fallen aber ab dem Schuljahr 2020/21 weg, so dass die
Wartung und der Support für alle Schulen durch den Träger sichergestellt werden
muss. „Uns ist vollkommen klar, dass eine effiziente Wartung und Pflege der IT
nur möglich ist, wenn wir es schaffen, einen Großteil der IT-Landschaft zu
vereinheitlichen“ erklärt Schulreferentin Mechtild Laupichler. Mahlert stellt
aber auch klar: „Bei all unserem Bestreben, die IT-Landschaft aus
Effizienzgründen zu vereinheitlichen, darf der besondere Bedarf, der sich bei
jeder Schule aus den unterschiedlichen Lernbereichen und Lehrmethoden, aber auch
aus der Individualität ihrer Schullandschaft ergibt, nicht verloren gehen. Wir
wollen soweit wie möglich unterstützen, nicht diktieren. Alle Beteiligten, ob
Träger oder Schule, müssen natürlich bereit sein, sich diesem Ziel mit einem
ausreichenden Maß an Kompromissbereitschaft zu stellen“.
Die Verwaltung ist nun dabei, die
notwendigen Arbeiten in der IT–Vernetzung und die IT–Ausstattung kostenmäßig zu
berechnen und erste Leistungsverzeichnisse zu für die zukünftigen
Ausschreibungen zu erstellen. Zeitgleich soll ein „Meilensteinfahrplan“
erarbeitet werden, der die Sanierungsreihenfolge und die Bauzeitenpläne der
Standorte regelt.
Landrat Hallerbach und Beigeordneter Mahlert sind sich sicher, dass im Frühjahr die ersten Förderanträge gestellt und mit der Umsetzung auch 2020 bereits begonnen werden kann. „Die notwendigen Haushaltsmittel“, erklärt Michael Mahlert „sind im Haushaltsplan 2020 bereits veranschlagt“.