Rund 200 Schüler und Schülerinnen schauten sich bereits in der Schulzeit den Dokumentarfilm an und am Abend freute sich Gabi Schäfer, Mitarbeiterin der Kreisverwaltung Neuwied, als Organisatorin über den Zuspruch von 80 Teilnehmern. In der anschließenden Diskussion, die von Marcelo Peerenboom moderiert wurde, stellten Landrat Achim Hallerbach, Martin Knopp, Energieberater der Verbraucherzentrale und Udo Engel, Geschäftsfeldleiter bei den Stadtwerken Neuwied (SWN) u.a. die Klimaprojekte in Stadt und Landkreis vor. Einigkeit bestand in der Diskussionsrunde mit der Kernbotschaft des Regisseurs Konsens: Die Summe kleiner Dinge macht Veränderung und trägt dazu bei, unsere Erde zu erhalten. Von vielen kleineren oder auch größeren Projekten im Bereich Klimaschutz, die bereits im Landkreis und der Stadt Neuwied angestoßen und realisiert sind, berichteten die Diskussionsteilnehmer.
Alle Diskussionsteilnehmer konnten von diesen kleineren oder größeren Projekten berichten. So würden die landkreiseigenen Schulen nach und nach energetisch saniert, die Heizungsanlagen erneuert, berichtete Landrat Achim Hallerbach. „Als nächstes steht der Bau einer Holzhackschnitzelanlage auf dem Plan. Wir haben 43 Astsammelplätze im Landkreis, diese Biomasse kann vor Ort in Energie umgewandelt werden und muss nicht ins benachbarte Ausland exportiert werden“, so Achim Hallerbach. Als äußerst sinnvoll und fruchtbar bewertete er die Zusammenarbeit der Verbrauchzentrale und der Kreisverwaltung. Die Verbraucherzentrale bietet zweimal monatlich kostenfreie Beratungen für die Bürgerinnen und Bürger in der Verwaltung an.
Udo Engel verwies darauf, dass in der Stadt Neuwied Schulen, Verwaltungen und Banken schon von einem Biomasseheizkraftwerk versorgt werden. Die Frage, ob Klimaschutz ein Thema bei der Beratung in der Verbraucherzentrale sei, konnte auch Martin Knopp nur bejahen. Seit Jahren seien die Fragen zu Energiesparen, Fördermöglichkeiten bei der energetischen Sanierung und bei Neubauten konstant hoch. Dabei verwies er auf den Förderdschungel, der nicht einfach zu durchdringen sei. Hier stimmte Landrat Hallerbach zu: „Das Umweltbewusstsein hat jeder und jede, jedoch setzt sich dies nur in Handlung um, wenn der Preisdruck vorhanden ist“.
Als Beispiel für das Dilemma unterschiedlicher, sich zum Teil auch ausschließender Interessen verwies Achim Hallerbach auf das Klimaschutzkonzept des Landkreises. „Seit über fünf Jahren existiert unser Klimaschutzkonzept. Ein durchaus machbares Konzept, wenn wir Windenergie gewinnen könnten. Dies verhindern jedoch naturschutz- und artenschutzrechtliche Bestimmungen. Hier muss sich etwas ändern, wenn wir tatsächlich eine Energiewende haben wollen“.
Dass die „Friday for future“-Bewegung auch in Neuwied Wirkung zeigt, dokumentiert nicht nur die gute Resonanz der Veranstaltung bei den Schüler und Schülerinnen, sondern auch die Fragen nach konkreten Handlungsmöglichkeiten eines Schülers, im Rahmen der Diskussion. „Dass sich bereits weitere 400 Schüler und Schülerinnen für die Kinoveranstaltungen vor den Sommerferien angekündigt haben, freut uns, es zeugt davon, dass wir mit dem Film den Geist der Zeit getroffen haben“, so Gabi Schäfer, Mitarbeiterin in der Stabsstelle Klimaschutz der Kreisverwaltung Neuwied.