Ein Besuch mit langem
Nachhall – so das übereinstimmende Resümee von Landrat und Oberbürgermeister,
wirkt doch EIRENE von Neuwied aus bei Weitem nicht nur in Ländern, in denen die
allermeisten politischen Konflikte gewaltsam ausgetragen, Menschenrechte
verletzt werden und wo Gewalt in der Familie und Frauenmorde an der
Tagesordnung sind. Auch in unserer hoch zivilisierten Gesellschaft zeigt EIRENE
wichtige Alternativen auf, - gegen wirtschaftliche Ungerechtigkeit und naturzerstörende
Umweltbelastung und gegen Rassismus, der politikfähig geworden ist.
Beeindruckt zeigten sich Landrat und Oberbürgermeister von dem vielfältigen Einsatz freiwilliger wie professionell tätiger Männer und Frauen, die weltweit in vielen verschiedenen Ländern im Einsatz sind – ganz besonders aber von einem Projekt „vor der Haustür“.
Starke Nachbarinnen – so der Name des Projektes – u.a. begleitet von Bilal Al Masri – zeigt sinnvolle Ansatzpunkte, um interkulturelles Verständnis zu wecken, Konflikte zwischen Geflüchteten und ihren Nachbarn zu erkennen und zu lösen.
„Gerade in Stadt und Kreis Neuwied mit der gewachsenen Toleranztradition ist es wichtig, die faszinierende Vielfalt der Kulturen und Religionen und ihren Wert für unsere Gesellschaft sichtbar zu machen und das hohe Gut der Toleranz und des Respekts zu hegen und zu pflegen“, brachte es Landrat Achim Hallerbach auf den Punkt. „Dazu leistet das Projekt „Starke Nachbar_innen einen wichtigen Beitrag“.
Anlass des Besuches war aber nicht nur der gemeinsame Austausch; vielmehr gab es einen besonderen Grund: Im Herbst des vergangenen Jahres war EIRENE mit dem Friedenspreis der Evangelischen Kirche in Deutschland ausgezeichnet worden. Und so ließen es sich Landrat und Oberbürgermeister nicht nehmen, EIRENE-Geschäftsführerin Dr. Anthea Bethge persönlich zu gratulieren.
„Dass die Auszeichnung an EIRENE nach Neuwied gegangen ist, überrascht uns bei dem vielfältigen Engagement des Vereins nicht. Wir freuen uns, dass dieser viel beachtete Preis mit dazu beiträgt, EIRENEs weltweites Wirken von Neuwied aus in besonderer Weise sichtbar zu machen und zu unterstützen“, freuen sich Oberbürgermeister Jan Einig und Landrat Achim Hallerbach.
Der Friedrich Siegmund-Schultze-Förderpreis für gewaltfreies Handeln wird seit 1994 in unregelmäßigen Abständen von der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden EAK verliehen. Im Jahr 2018 wurde er erstmals als Evangelischer Friedenspreis verliehen. Er erinnert an das friedens- und sozialethische Wirken des evangelischen Theologen Friedrich Siegmund-Schultze (1885-1969). Mit der Vergabe des Preises sollen „gute Taten in Sachen Friedensstiftung“ gewürdigt und die Aufmerksamkeit auf Initiativen und Personen gelenkt werden, die Widerstand gegen Gewalt praktizieren und zum Friedenshandeln ermutigen.