Der Vorsitzende der Leutesdorfer Bahnlärminitiative, Erich Schneider, skizzierte ausführlich die Probleme und die Ängste der Anliegergemeinden. Nur durch eine konzertierte Zusammenarbeit aller Initiativen im Mittelrheintal und die klare Forderung von kurz-, mittel- und langfristigen Zielen, könnten die berechtigten Anliegen der Menschen mit Nachdruck gegenüber der Bahn und der Bundespolitik eingefordert werden. Eine Alternativstrecke könne nicht von heute auf morgen umgesetzt werden. Bis dahin seien kurz- und mittelfristige Maßnahmen dringend erforderlich.
Diese Einschätzung teilten alle anwesenden Teilnehmer und man formulierte einmütig einen Forderungskatalog, der wie folgt aussieht.
Kurzfristige Lärmschutzziele:
- keine weitere Zunahme des Güterverkehrs auf der Mittelrhein-Trasse;
- Tempolimits in Ortsdurchfahrten zur Reduzierung des Lärms und der Erschütterungen, insbesondere auch wegen den Gefahrgut-Transporten;
- Berücksichtigung des Maximalpegels (anstelle Mittelungspegel);
- die Umsetzung beschlossener Maßnahmen überwachen: Verbot lauter Güterzüge ab 2020, Einbau der Messstationen, davon zwei im unteren Mittelrheintal
Mittelfristiges Ziel:
- Ertüchtigung vorhandener Bahntrassen außerhalb des Rheintals
Langfristiges Ziel:
- Umsetzung einer Alternativstrecke, erste Priorität hat dabei eine Tunnellösung.
„Zum Thema Sicherheit an der Rheintrasse hat das tragische Unglück in Unkel gezeigt, welch unverantwortlich hohes Gefahrenpotenzial hier jeden Tag ganz nah an der Wohnbebauung mit hohem Tempo und zu jeder Tages- und Nachtzeit vorhanden ist“, so Michael Mahlert. Die Runde einigte sich darauf, dass die Ergebnisse des Leutesdorfer Treffens in den großen Bahnlärmgipfel am Montag, den 25. März 2019 in Weißenthurm eingebracht werden. „Zusammen mit Landrat Achim Hallerbach werde ich im Einklang mit allen Bürgerinitiativen und allen Kolleginnen und Kollegen mit großem Engagement im Sinne unserer Bevölkerung für eine Verbesserung der Situation kämpfen. Mein Dank gilt auch dem Bundestagsabgeordneten Erwin Rüddel, der in dieser Angelegenheit die Stimme des Landkreises Neuwied in Berlin ist“, so Mahlert abschließend.
Zwischenzeitlich hat sich der zuständige Staatssekretär im Berliner Verkehrsministerium für eine Machbarkeitsstudie einer Alternativstrecke ausgesprochen. „Unser Dank gilt hier auch insbesondere der Berliner Parlamentsgruppe mit Erwin Rüddel, die sich vehement für die Belange und die Interessen des Mittelrheintals einsetzen,“ betonte Landrat Achim Hallerbach.