Auf Einladung von Landrat Achim Hallerbach besuchte der Trierer Weihbischof Jörg-Michael Peters jetzt die Kreisstadt. Dort erwartete ihn ein umfangreiches Gesprächs- und Besuchsprogramm. Begleitet wurde der Besuch des Weihbischofs nicht nur vom Landrat sondern auch von Oberbürgermeister Jan Einig, Dechant Thomas Darscheid, Claudia Pauly, Leiterin der Caritas-Geschäftsstelle und dessen Vorsitzendem, Werner Hammes.
Das Auftaktgespräch im Dienstzimmer des Landrates wurde zu einem buchstäblichen Streifzug durch aktuelle (kirchen)-politische Themen, u.a. die anstehende Kita-Novelle oder die „Pfarreien der Zukunft“. Auch das sensible Thema des Umgangs bzw. der Aufarbeitung sexueller Übergriffe in der Katholischen Kirche wurde hierbei nicht ausgespart.
Im Vordergrund des Gespräches standen viele gemeinsame Anliegen von Kirche und Politik. Das bei der Stadtgründung Neuwieds ausgelobte Privileg der Religionsfreiheit wirkt bis heute. Kaum eine Kommune beherbergt so viele Kirchengemeinden und Glaubensrichtungen wie die Deichstadt Neuwied.
Deren offene und tolerante Zusammenarbeit erfreute Weihbischof Peters ganz besonders: „Die Katholische Kirche als geschlossenes System ist heute nicht mehr vorstellbar. Unsere Kirche lebt von den Menschen, die christliche Werte und Nächstenliebe vorleben und ein positives Beispiel geben“, gab Weihbischof Peters dieser Haltung Ausdruck.
Ausgewählte Beispiele dafür lieferte der Besuch in der Geschäftsstelle des Caritasverbandes Rhein-Wied-Sieg e.V. Zwei besondere Kooperationsprojekte zwischen dem Caritasverband und dem Landkreis Neuwied sind das Lernpaten-Projekt und die NEKIS – Neuwieder Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe.
Jens Arbeiter, ist das „Gesicht“ der NEKIS in Neuwied. Als „Vermittler“, Initiator und Motor neuer Angebote ist er Ansprechpartner für derzeit rund 100 Selbsthilfegruppen in Stadt und Kreis Neuwied.
„Unser gemeinsames Lernpaten-Projekt zielt darauf ab, den Kindern schon im Grundschulalter Halt, Orientierung und Erfolgserlebnisse zu geben. Der Bedarf für diese frühzeitige Form der Unterstützung steigt und wir sind stolz darauf, dass wir das Projekt gemeinsam mit dem Caritasverband verwirklichen können. Besonders dankbar bin ich für die vielen ehrenamtlichen Lernpatinnen und -paten. Sie Alle haben sich für diese Aufgabe gezielt qualifizieren müssen und wenden nun viel Zeit und Engagement auf für die wertschätzende Begleitung ihrer „Patenkinder“, berichtete Landrat Achim Hallerbach.
Im Gespräch mit dem Weihbischof kamen so auch die ehrenamtlich tätige Koordinatorin und zwei Lernpaten zu Wort, die ihre interessante und erfüllende Aufgabe vorstellten.
Sichtlich beeindruckt von beiden Projekten dankte Weihbischof Peters Allen, die diese Projekte tragen und unterstützen. Schon bald soll der konstruktive Austausch bei einem Gegenbesuch fortgesetzt werden. Hierzu lud Weihbischof Peters Oberbürgermeister Einig und Landrat Hallerbach nach Trier ein.