Das Alloheim Sozialpsychiatrische Zentrum kooperiert seit Jahren mit ortsansässigen Vereinen und Institutionen. Sabine Eltgen betreibt seit 2009 einen landwirtschaftlicher Betrieb auf der Christinenhöhe. Neben einer erfolgreichen Pferdezucht fokussiert sie sich seit diesem Sommer auch auf vegane Ernährung im ganzheitlichen Kontext der klimatischen und wirtschaftlichen Entwicklungen und Veränderungen auf der Erde. Geplant ist auf dem Gelände ihres Hofes ein Permakulturprojekt zum Anbau von Gemüse und Obst.
Auch Landrat Achim Hallerbach ließ es sich nicht nehmen, dieses Projekt zu besuchen und sich den Produktionsprozess und das Projekt Permakultur erläutern zu lassen. Nach einer Verkostung des Saftes fand ein reger Austausch zwischen allen Beteiligten statt, hier ergaben sich weitere Punkte der Zusammenarbeit zwischen Landkreis und den Projektteilnehmern.
Hallerbach stellte fest: „So lebt Inklusion. Hier werden gleich mehrere Aspekte des gesellschaftlichen Miteinanders gepflegt. Einerseits wird in der gemeindenahen Arbeit psychisch erkrankten Menschen die Teilhabe am bürgerschaftlichen Leben in der kommunalen Gemeinde ermöglicht um eine weitestgehende Normalisierung anzustreben. Andererseits wird auch der ökologische Nutzen von heimischem Obstanbau berücksichtigt. Ich freue mich, dass auf diesem Wege unsere Bemühungen des Streuobstanbaus im Landkreis Neuwied unterstützt werden.“
Und der Einrichtungsleiter des Alloheims in Rheinbrohl, Hans-Joachim Laubenthal, ergänzt: „In der Gemeinde werden dadurch Kontakte ermöglicht aber auch Schwellenängste abgebaut. Sozialpsychiatrische Eingliederungshilfe verbindet nicht nur die medizinische, psychologische, pädagogische und soziologische Sichtweise zu einem ganzheitlichen Ansatz, sondern ist immer auch gemeindenahe Arbeit. Gemeindepsychiatrie ist orientiert an der Chancengleichheit aller Angehörigen einer Gesellschaft.“
"Eine Einbindung unserer Bewohner in dieses Projekt als therapeutische Maßnahme für unsere Bewohner begrüßen wir sehr" so Hans-Joachim Laubenthal. Gestartet wurde die Zusammenarbeit mit der Produktion von Apfelsaft aus biologisch angebauten Äpfeln.
Vier Bewohner unter Anleitung von Sabine Eltgen und der Ergotherapeuten Kathrin Hackmann und Jürgen Theisen sammelten, wuschen, zerkleinerten und pressten die Äpfel zu reinem Apfelsaft, der nach einem Pasteurisierungsprozess in Glasflaschen abgefüllt wurden.
Hierzu holte man sich Tipps und Hilfe von Hans Müller, Mitarbeiter der Lebensmittelüberwachung des Kreises Neuwied, der den Produktionsprozess und die Abfüllung des Saftes kontrollierte und unterstützte.