„Da geht erst einmal für Monate nichts mehr“ erklärt Holger Oster, der die Schule für den Landkreis technisch betreut. Bevor Leistungen neu ausgeschrieben und an andere Bewerber vergeben werden dürfen, ist der alte Auftrag mit dem Insolvenzverwalter abzurechnen. „Dabei treffen regelmäßig sehr unterschiedliche Auffassungen über den Leistungsstand aufeinander, die es Position für Position zu klären gilt“ kann Oster den langen Weg bis zur Fortführung der Maßnahme beschreiben.
Die Zeit der herabhängenden Kabel und unverputzten Flurwände ist aber nun vorbei. Mit der Schulleitung und einem beauftragten Architekturbüro saßen die Vertreter der Verwaltung bereits vor Monaten zusammen und stimmten die Farbgestaltung der Wände, Decken und Türen ab. „Die Einbindung der gelben Türen, für die man sich vor Jahren entschieden hatte und die auch nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand zu ändern wären, bilden dabei natürlich eine besondere Herausforderung für das Farbkonzept“ erklärt Christine Aßmann, stellvertretene Schulleiterin des Rhein-Wied-Gymnasiums. „Trotzdem waren wir natürlich froh, dass der Träger nicht einfach eine Malerfirma bestellt hat, sondern wir als Schule an der Konzeption beteiligt wurden.“
In den Sommerferien waren die Handwerker sehr fleißig. Ein Großteil der Flure wurde bereits gestrichen. Insbesondere auf die Farbgebung der Säulen im Eingangs- und Treppenhausbereich wurde Wert gelegt. „Hier hatten wir auch die Denkmalschutzbehörde, die in unserem Haus angesiedelt ist, beratend hinzugezogen“ erklärt Michael Mahlert, 1. Kreisbeigeordneter des Landkreises Neuwied und in dieser Funktion auch zuständig für den Schulbau, der sich bei einem Besuch in der Schule ein Bild vom Fortgang der Arbeiten machen konnte. „Wir haben in den Sommerferien Malerarbeiten mit einem Auftragswert von ca. 100.000 € durchführen lassen“ zeigt Mahlert den Umfang der Arbeiten auf und ergänzt „bis zum Jahresende werden weitere 110.000 € für Malerarbeiten und neue Türen folgen.“
Aus den Erfahrungen mit der Insolvenz und der langen Bauzeit hat man im Kreishaus seine Schlüsse gezogen. „Die nächste brandschutztechnische Sanierung findet ist im Werner-Heisenberg-Gymnasium vorgesehen“ gibt Mahlert einen ersten Ausblick. „Bei dieser Maßnahme werden wir mindestens zwei getrennte Bauabschnitte bilden, die wir nacheinander abarbeiten werden.“