Landrat Achim Hallerbach sowie der kommissarische Schulleiter Alfons Plag zeigten sich beeindruckt von der Informationsveranstaltung und bedankten sich bei den Medizinischen Fachangestellten, bei Gerhard Wermter vom Kreisgesundheitsamt Neuwied, der Fachlehrerin Ina Reis und der Schulsozialarbeiterin Monika Steffens für das große Engagement.
„Die in den letzten Jahren erzielten wichtigen Fortschritte in der Prävention und Behandlung von HIV müssen weiter fortgesetzt werden. Deshalb finde ich es großartig wie die jungen Menschen sich durch derartige Kampagnen hier einbringen und über die Krankheit und den Umgang mit HIV zu informieren“, so Achim Hallerbach.
Seit 1988 findet der Welt-AIDS-Tag jährlich am 1. Dezember statt, um Solidarität mit Menschen mit HIV und AIDS zu fördern und Diskriminierung entgegenwirken.
Er erinnert an die Menschen, die an den Folgen der Infektion verstorben sind und er ruft dazu auf, weltweit für alle Menschen Zugang zu Prävention und Versorgung zu schaffen.
Die Jugendlichen informierten sich an den verschiedenen Stationen über HIV. Zunächst wurde der Unterschied zwischen HIV und Aids erklärt. Das Human Immunodeficiency Virus (HIV), übersetzt „menschliches Immunschwäche Virus“, befällt Zellen des körpereigenen Immunsystems, deren Aufgabe es ist, mögliche Krankheitserreger zu erkennen. Eine unbehandelte HIV-Infektion schädigt das menschliche Abwehrsystem im Laufe der Zeit immer mehr. So können sich andere Erreger zunehmend ausbreiten und zu schweren Krankheiten führen. Treten Lungenentzündungen oder andere lebensbedrohliche Erkrankungen auf, spricht man vom Acquired Immune Deficiendy Syndrome (Aids).
An einer weiteren Station informierten die Auszubildenden über Zahlen und Fakten zur Immunschwächeerkrankung. Weltweit leben 33,3 Millionen Menschen mit dem HI-Virus. Ungefähr 59% haben keinen Zugang zu den lebensnotwendigen Medikamenten. 35 Millionen Menschen sind an den Folgen einer HIV-Infektion gestorben.
„Mittlerweile ist es durch den medizinischen Fortschritt in Deutschland möglich, den Ausbruch von AIDS zu verhindern, sodass Betroffene heute bei konsequenter Tabletteneinnahme eine annähernd normale Lebenserwartung haben. Und trotzdem erleben Betroffene immer noch Ausgrenzung und Stigmatisierung“, erklärte Gerhard Wermter und Fachlehrerin Ina Reis ergänzt: „Aus diesem Grund war es den Medizinischen Fachangestellten wichtig, den Umgang im alltäglichen Leben mit HIV-positiven Menschen aufzuzeigen.“ HIV stellt im Alltag keine Gefahr dar und man kann ohne Angst positiv miteinander leben. HI-Viren lassen sich über Blut, Sperma, Scheidenflüssigkeit und Muttermilch übertragen und nicht wie oft vermutet über Speichel.
In Deutschland leben ca. 90.000 Menschen mit HIV, jährlich infizieren sich in Deutschland ca. 3000 Menschen, deswegen bleibt die Prävention ein wichtiges Thema, gerade mit Blick auf die nachwachsende Generation. Denn nur wenn Prävention und Aufklärung konsequent fortgeführt werden, kann die Zahl der Neuinfektionen dauerhaft gering gehalten und weiter gesenkt werden. Aus diesem Grund legten die Medizinischen Fachangestellten die Priorität der Veranstaltung auf die Aufklärung. Geschützter Geschlechtsverkehr mit Kondomen ist eine wichtige Waffe im Kampf gegen Aids.